Karben. Der Weihnachtsmann ist verzweifelt, kurz vor dem heiligen Fest hat er noch so viel zu tun: „Ich weiß nicht wie ich das alles alleine schaffen soll“, klagt er den Turnkindern. „Könnt ihr mir helfen?“ Große Augen starren den Bärtigen im roten Mantel an, gebannt lauschen sie seiner Bitte und rufen im Chor laut „Ja!“
Conny Duchatsch und Christel Maser, Jugendleiterinnen des Kultur- und Sportvereins (KSV) Klein-Karben, haben sich in der Vorweihnachtszeit etwas ganz Besonderes für ihre kleinen Sportler ausgedacht: eine geturnte Weihnachtsgeschichte. Reck und Barren, Trampolin, Kästen, Matten, Seile und Ringe waren in der Halle der Selzerbachschule aufgebaut. Die erste Aufgabe der rund 40 Mädchen und Jungen war es, dem Weihnachtsmann zu helfen den Schnee und Matsch wegzuräumen, damit er mit seinem Schlitten hindurch kommt. Die Kinder versammelten sich um einen riesigen bunten Fallschirm herum und wirbelten fleißig weiße und blaue Wattebällchen in die Luft. Der Watte-Schnee war damit beseitigt.
Begeistert stürmten die Fünf- bis Achtjährigen sodann an die Geräte. „Aber keiner darf alleine anfangen“, warnte Duchatsch. Sicherheit gehe vor. In Gruppen stellten sie sich brav an den speziell ausgeklügelten Stationen an und warteten auf die Zeichen der Betreuerinnen. Tabea (7) im glitzernden Turndress hatte großen Spaß in der Raumkapsel zum Himmelszelt, einer Schaukel in zwei Ringen. An der Startrampe für Rentiere gab Lisa (5) ihr Bestes. Über den Kasten sprang sie auf das Minitrampolin und landete wieder sicher auf der Matte. Währenddessen ließ sich Norah (7) von Christel Maser über den Wolkenlauf (Gymnastikbälle) leiten. Weiter ging es zur Geschenkverpackungsmaschine. Über eine Bank kletterten die Kinder auf den Kasten und stiefelten durch die am Reck mit Schnüren befestigten Reifen. „Mir macht die Himmelsrutsche am meisten Spaß“, sagte Melissa (8). „Weil man sich da an Seilen festhalten muss“. Mutig schnappte sich die Grundschülerin ein Seil und schwang sich von einem Kasten auf den nächsten, bevor sie den Kasten hinunter rutschte.
„Als ich noch jung war, bin ich auch immer zum Turnen gegangen“, motivierte der Weihnachtsmann, Willi Hilgens. „Deshalb bin ich auch jetzt noch so fit“. In seinem Sack hatte er für die Kinder, die den Parcours geschafft hatten, auch ein Geschenk mitgebracht. Ein Ball-Spielzeug mit einem Schweif. „Wir lassen uns jedes Jahr etwas Neues einfallen“, erklärte Maser. Und das schon seit über 25 Jahren. Dieses Jahr nahmen 100 Kinder teil. Für die Älteren, die in einem zweiten Durchgang dran waren, wurde die Schwierigkeit etwas erhöht. „Ihr seid die weltbesten Helfer“, bedankte sich der Weihnachtsmann.