Seit dem Frühjahr ist die Hälfte des weitläufigen Spielplatzes am Bad Vilbeler Ritterweiher abgesperrt. Reparaturbedürftige Geräte, Pfusch bei der Reparatur und bürokratische Hürden verzögern die Wiedereröffnung möglicherweise bis ins nächste Jahr hinein.
Bad Vilbel. Ruhig ist es am Ritterweiher-Spielplatz nicht nur unter der Woche. Zwei Großeltern lassen ihre Enkelinnen an einem Sandkasten spielen. Dicht dahinter beginnt ein Drahtzaun, hinter dem fast die Hälfte des weitläufigen Areals verschwindet.
Die Seilbahn, mehrere Schaukeln, ein Karussell, eine Vogelnestschaukel und der Kletterfelsen sind seit dem Frühjahr nicht mehr benutzbar – zum Verdruss der Kinder und Eltern.
Am Bauzaun hängt zwar das Schild einer Landschaftsgärtnerei, doch Hinweise auf den Hintergrund der Sperrung finden sich nirgends. Auf Anfrage teilt Stadtsprecher Yannick Schwander mit, dass die Geräte seit über einem halben Jahr gesperrt sind. „Betroffen davon sind alle Spielgeräte, die eines Fallschutzes bedürfen. Diese sind durch Absperrungen quasi markiert.“ Die Spielgeräte selbst sind in diesem Jahr nicht erneuert worden, lediglich der Fallschutz musste nachgebessert werden.
Der jährliche Spielplatz-Tüv war schließlich der Auslöser der Sperrung, da hier Sicherheitsmängel beim Fallschutz festgestellt worden seien, so Schwander. Der Eindruck, dass dort seit Monaten nichts mehr gemacht wurde, sei so nicht richtig, wendet der Stadtsprecher ein: „Die Maßnahmen wurden ergriffen. Jedoch sind der ausführenden Firma hier teils eklatante Fehler unterlaufen, so dass eine Abnahme nach Fertigstellung noch vor den Sommerferien nicht stattfinden konnte.“ Erst nach mehreren Ortsterminen und Telefonaten habe die Firma mit der Stadt eine Ausbesserung auf Gewährleistungsbasis vereinbart.
Tüv bei Abnahme dabei
Die Firma habe daraufhin aber erneut eine Abnahme verlangt. „Diese wird dieses Mal jedoch nur unter Beteiligung des Tüv stattfinden“, so Schwander. Hierzu benötige der Tüv jedoch zunächst die Unterlagen bezüglich der neu verlegten Platten von der ausführenden Firma. Als Sicherungsmaßnahme wurden unter den Geräten Platten gelegt, die einen dauerhaften Schutz für stürzende Kinder gewährleisten und die im Gegensatz etwa zu aufgestreutem Rindenmulch nicht immer wieder erneuert werden müssen.
Die Spielplatz-Sanierung hat aber auch etwas mit dem noch immer nicht genehmigten Bad Vilbeler Haushalt zu tun, räumt der Stadtsprecher ein. „Durch die angespannte Haushaltslage wurden für den Doppelhaushalt zunächst einmal Mittel für die dauerhafte Wiederherstellung der Verkehrssicherheit eingestellt und nicht für Neu- oder Ersatzanschaffungen.“
Die festen Fallschutzplatten seien in der einmaligen Anschaffung zwar etwas teurer als loser Fallschutz, wie der Rindenmulch. Aber auf Dauer spare die Stadt Bad Vilbel damit Geld.
Einen genauen Zeitplan für die Wiedereröffnung kann Schwander nicht nennen. Möglicherweise gibt es in diesem Jahr keine Freigabe mehr.