Bad Vilbel. „Zwischen Bewahrung und Erneuerung“ bewegt sich die Reform des regelmäßigen Gottesdienstes, wie er ab dem 1. Advent am Sonntagvormittag in der Christuskirche gefeiert wird. Als „Treffpunkt Gottesdienst“ will er verschiedene bisherige Formen zusammenführen, da ist auf der einen Seite der bisherige Gottesdienst um 10 Uhr, da sind auf der anderen Seite die Gottesdienste für Kinder, Jugendliche und Familien, die bislang um 11.15 Uhr gefeiert wurden. Pfarrer Klaus Neumeier sagt als Vorsitzender des Gottesdienstausschusses: „Dies Konzept zielgruppenorientierter Gottesdienste hat sich in unserer Gemeinde insgesamt sehr bewährt. Menschen sind heute sehr verschieden und haben unterschiedliche Musikgeschmäcker, Gemeinschaftsvorlieben und Sprachformen. Das alles zusammenzuführen ist kaum möglich. Aber gleichzeitig haben sehr viele bedauert, dass die Gemeinde fast gar nicht mehr zusammenkommt. Daher wollen wir neben den weiteren Gottesdiensten zu anderen Zeiten am Sonntagvormittag ab jetzt im „Treffpunkt Gottesdienst“ miteinander feiern; und die neue Gottesdienstzeit 10.30 Uhr stellt einen Kompromiss der beiden alten Zeiten dar.“
In der Praxis bedeutet das, dass Schulkinder und Jugendliche so wie alle Erwachsenen um 10.30 Uhr in der Christuskirche zusammenkommen. Nach einem gemeinsamen Anfangsteil werden sie in den Kindergottesdienst („Kids Treff“) und in den JAC-Konfirmandengottesdienst („Jesus Alive Club“) verabschiedet, während die Erwachsenen in der Kirche bleiben. Auch musikalisch werden unterschiedliche Stile zusammengeführt. Während die Orgel weiter in jedem Gottesdienst erklingen wird, kommt eine Band zur Begleitung neuerer Lieder ergänzend hinzu. Für Kinder unter fünf Jahren gibt es in der Regel das Angebot der sonntäglichen Kleinkinderbetreuung ab 10.20 Uhr und an besonderen Sonntagen den Krabbelgottesdienst um 10.45 Uhr im Gemeindesaal. Für alle gemeinsam ist dann im Anschluss an die Gottesdienste das Kirchencafé.
Zu Beginn des Jahres wurden die Überlegungen der vielen beteiligten Teams auf einer Gemeindeversammlung vorgestellt und anschließend in drei Gottesdiensten probeweise umgesetzt. Über 300 Rückmeldebögen wurden abgegeben und in einer weiteren Gemeindeversammlung viele Details benannt, „das Vorhaben an sich wurde dabei mit überwältigender und auch überraschender Eindeutigkeit bestätigt.“
Gleichzeitig wird der bisherige Wochenschlussgottesdienst in der Auferstehungskirche aufgewertet. Er findet wie bisher samstags um 16.30 Uhr statt, jedoch mit einer längeren Eingangsliturgie, die der bisherigen Christuskirchentradition entspricht. Vor allem fällt auch die alte Winterpause zwischen Weihnachten und Karfreitag weg. Klaus Neumeier: „Wir feiern den Gottesdienst in unserer alten Kirche jetzt das ganze Jahr hindurch und wir feiern ihn dem Gebäude entsprechend in der traditionellen Liturgie. Mit dieser deutlicheren Profilierung dieses Gottesdienstes möchten wir auch das so gelungen sanierte älteste Kirchengebäude unserer Stadt noch stärker hervorheben.“
Der Start der neuen Gottesdienstform wurde am 1. Advent mit vielen Gemeindemitgliedern begangen. Ergänzend zur Orgelmusik von Arnd Knauer spielte die Gottesdienstband und Pfarrer Klaus Neumeier predigte über die Bedeutung der Hoffnung im christlich gestalteten Alltag.
In dem sich dem Gottesdienst anschließenden Kirchencafé gab es einen Sektumtrunk zum Beginn des neuen Kirchenjahres und viele positive Stimmen zur neuen Form des Sonntagsgottesdienstes, berichtet Lutz Rosenkranz von der Gemeinde. (sam)