65 Vereine und Institutionen haben sich beim Bürgerempfang der Stadt im Kultur- und Sportforum der Öffentlichkeit präsentiert. Mehrere hundert Bürger nutzten das Angebot.
Bad Vilbel. Sportvereine und Stadtkapelle, Polizei und Partnerschaftsvereine, Chöre, Kirchen, Caritas, der „Bad Vilbeler Anzeiger“ und die „Frankfurter Neue Presse“, natürlich die Stadt mit mehreren Fachbereichen und das Haus der Begegnung – alle, die für die Menschen da sind und ihre Arbeit vorstellen wollten, waren wieder dabei. Längst haben auch eingesessenen Bad Vilbeler entdeckt, dass sie auf diesem „Markt der Möglichkeiten“ immer wieder Neues finden können.
Stiften ab 500 Euro
Zwei Einrichtungen, die zum ersten Mal vertreten waren, verzeichneten lebhaftes Interesse. „Was macht ihr denn überhaupt“, sei die am häufigsten gestellte Frage am Stand der Bürgerstiftung gewesen, sagte Vorsitzender Rüdiger Wiechers. Viele waren überrascht, dass sie schon mit einer Zustiftung ab 500 Euro die nachhaltige Entwicklung der Stadt unterstützen und von bestimmten Geldbeträgen an unter dem Dach der Bürgerstiftung sogar eine Stiftung mit dem eigenen Namen für einen bestimmten Verwendungszweck ins Leben rufen können.
Frohsinn-Ständchen
Gitta Lotz, Co-Direktorin der Europäischen Schule Rhein-Main, unterschied drei Gruppen von Menschen mit ganz konkreten Fragen an ihrem Stand: „Die Einen wollen wissen, wo die Europäische Schule in Bad Vilbel gebaut wird, die Zweiten interessierten sich für unser Schulsystem und den Dritten ging es darum, mehr über die Anmeldemodalitäten für ihr Kind zu erfahren.“ Lotz war „überrascht, wie viele zu uns gekommen sind“. Sie habe „sehr gute Gespräche führen können“. Das war der Tenor aller Aussteller. Zwar seien es nicht ganz so viele Besucher gewesen, wie im Jahre 2011, doch umso mehr Zeit habe man sich nehmen können, um gründlich zu informieren.
Leider konnten auch diesmal nicht alle Teilnehmer einen zentralen Standplatz erhalten, denn wegen des großen Andrangs der Aussteller mussten auch die etwas ruhigeren Seitengänge vergeben werden. Dort war diesmal auch der Volkschor Frohsinn Massenheim gelandet. Doch die Sänger jammerten nicht lange, sondern gaben ein kleines Ständchen und waren im Nu von einer Traube aus Menschen umgeben, die sie auf ihr spannendes, neues Chorprojekt neugierig machten.
„Einfach mal gucken, was es hier gibt“, wollte Heidi Zeggel, die vor einem knappen Jahr „ganz bewusst“ aus Frankfurt in die Quellenstadt umgezogen ist. Dass sich ihr 18 Monate alter Sohn Liam in dieser „zukunftsgerichteten Stadt“ ausgerechnet für den mittelalterlichen „Klappermenschen“ Frank Dörrbecker von den Vilbeler Burgluit begeisterte, das amüsierte sie ebenso wie die Leute des Mittelaltervereins. Eine andere Neubürgerin, die nach Berlin und Frankfurt nun in Bad Vilbel ihre Heimat gefunden hat, hat schon gute Kontakte geknüpft. „Nach sieben Kindern und sieben Enkeln kann ich nun nicht plötzlich die Hände in den Schoß legen“, meinte die neue ehrenamtliche Helferin, die im Herbst bei der Nachbarschaftshilfe eine Palliativausbildung beginnt. „Bad Vilbel hat wirklich alles, was man braucht“, sagte sie, „die schnuckeligen Fachgeschäfte zum Einkaufen, viel Grün, ein erstklassiges Kulturangebot und ein aktives Vereinsleben.“