Bad Vilbel. »Der Bad Vilbeler Arbeitskreis zeigt sich entsetzt über den neuerlichen Versuch, diesmal von Seiten des Magistrats der Stadt Bad Vilbel im Vilbeler Anzeiger (Der Direkte Draht, 28. Januar), die Initiative zu diskreditieren« schreibt AG-Sprecher Gunther Salomon in einer Pressemitteilung.
Als haltlos zurückgewiesen werden auch die zuvor gemachten Vorwürfe, die AG habe versucht, die Arbeit eines Revierförsters in den Schmutz zu ziehen. Der Arbeitskreis betont, es habe weder ein »hinten herum« noch »irgendwelche Versuche der Denunziation« gegeben. »Alle Handlungen, Schreiben, fachlichen Kommentare und Meinungen werden auf der dafür eingerichteten Webseite (www.badvilbel-wald.de) transparent und unverfälscht dargestellt.«
Auch seien der Bürgermeister und die Mitglieder des Magistrats ausdrücklich eingeladen, hier zu veröffentlichen und so »einen bürgerschaftlichen Austausch zu ermöglichen«. Das sei leider bisher nicht angenommen worden. Stattdessen werde weiter mit Unterstellungen operiert«. Eine etwaige Anfrage an das Land Hessen, wie sie im Direkten Draht unterstellt werde, habe es von Seiten des Arbeitskreises nicht gegeben. »Selbst wenn das so wäre, würden in diesem Fall Bürger ihre von der Verfassung garantierten demokratischen Rechte wahrnehmen. Und genau dieses sollten sich die Kritiker der Initiative ›hinter die Ohren schreiben’. Wie in zahlreichen Kommentaren auf der Petitions- und der Webseite zu lesen ist, kritisieren die Unterzeichner häufig die undurchsichtigen Entscheidungen der Amtsträger in Bad Vilbel auch über das Thema Wald hinaus.«
Im Falle der Waldbewirtschaftung würden fortgesetzt und ohne weitere Prüfung einseitig die Argumente von HessenForst kolportiert, bedauert der Arbeitskreis. Es gebe hessenweit zahlreiche Bürgerinitiativen, die sich gegen die Art der Waldbewirtschaftung von HessenForst wenden. Anerkannte Fachleute wie Norbert Panek (auch einer der Unterzeichner der Petition) setzen sich seit Jahren für neue Methoden in der Forstwirtschaft ein: »Der von Vertretern von Hessen-Forst beklagte Zustand unserer Wälder ist nicht nur klimabedingt, sondern in der Vergangenheit durch forstliche Fehler hervorgerufen.« Des Weiteren gebe es immer mehr Kommunen, die andere Wege gehen.
Der Arbeitskreis setze sich von Beginn an für ein Umdenken in der Bewirtschaftung des Waldes ein (1. Satz der Petition) und fordere dazu die Wiedereinsetzung einer Kommission, die es bereits gab.
Hinter der Forderung stecke der Wunsch, die Waldbewirtschaftung endlich auf interdisziplinäre Füße zu stellen, also Ökonomie und Ökologie gleichrangig zu betrachten. Dies sei keine Forderung irgendwelcher Spinner oder Leute »die es gut meinen« aber letztlich keine Ahnung haben. »Das wird in Fachkreisen, und dazu zählen eben nicht nur die Forstwirtschaftler, weltweit so gefordert.«
Wie generell im ganz normalen Leben »bedürfen schwerwiegende Probleme einer Zweitmeinung«. Weiter mahnen die Arbeitskreis-Mitglieder: »Die verantwortlichen Politiker der Stadt Bad Vilbel, mit ihrem auf Zeit verliehenen Mandat, haben die Pflicht, zum Wohle der Stadt zu handeln.«
Hieraus ergebe sich auch die Pflicht, abzuwägen, Diskurse zu führen und sich allseits kundig zu machen. »Aus dem Zusammenhang gerissene fachliche Argumente, zudem vorgetragen ohne irgendwelche Belege, und die Unterstellung einen Urwald anzustreben, der für die Bürger dann nicht mehr nutzbar wäre, ist der falsche Weg auf das Engagement von Bürgern zu reagieren«, appelliert Gunther Salomon in Vertretung des Arbeitskreises »Bad Vilbeler Stadtwald« abschließend in der Pressemitteilung. (zlp)