Bad Vilbel/Karben. Der FV Bad Vilbel hat sich in der Fußball-Verbandsliga mit einem Remis gegen Bruchköbel sowie dem Derby-Sieg gegen Klein-Karben etwas Luft zu den Abstiegsrängen verschafft. Der KSV verlor dagegen durch das 3:4 erst einmal den Anschluss an die Spitze. Dagegen sieht es für Aufsteiger SC Dortelweil schlecht aus: das Schlusslicht unterlag Wald-Michelbach mit 0:1, nachdem es vor Ostern schon eine 2:6-Klatsche gegen Ober-Roden gesetzt hatte.
FV Bad Vilbel – KSV Klein-Karben 4:3 (2:1). – Selten hatte der FV Bad Vilbel in den letzten Jahren so gut gegen den Nachbarn ausgesehen wie an diesem Ostermontag. Allerdings machte es das Team um Spielertrainer Amir Mustafic vor etwa 300 Derby-Besuchern unnötig spannend und musste nach einer 3:1-Führung am Ende noch um den Sieg bangen. Die technisch ja durchaus beschlagenen Karbener taten sich mit der auf dem nicht ganz ebenen Rasen geforderten Gangart schwer – ganz im Gegensatz zu den Gastgebern. Die Bad Vilbeler spielten nach Ballgewinnen geradlinig und mit hohem Tempo nach vorne und setzten auch schon verloren geglaubten Bällen energisch nach. So wie in der 14. Minute, als ein KSV-Angriff an der Mittellinie gestoppt wurde, Mustafic geschickt das Spiel verlagerte und Torben Knauer genau im richtigen Moment steil spielte. Der durchgestartete Patrick Albert umkurvte Torhüter Masar Qosa und schob zum 1:0 ein. Drei Minuten später scheiterte Albert an Qosa, den Nachschuss von Kapitän Nuh Uslu wehrte Willy Eifler auf der Torlinie ab. Damit war das 2:0 aber nur aufgeschoben. Nuh Uslus Einsatz zahlte sich in Form eines Freistoßes aus, den brachte Alexander Bauscher nach innen, wo der Ex-Klein-Karbener Adrian Bitiq per Kopf zur Stelle war (23.).
Die in dieser Phase hölzern wirkenden Gäste blieben im Spiel, weil Schiedsrichter Marco Unholzer nach einer Flanke von Steffen Janke ein Handspiel von Haris Sejdovic gesehen haben wollte – Selim Aljusevic verwandelte den Elfmeter zum 2:1 (29.). Sechs Minuten nach Wiederbeginn reagierten die Gastgeber wieder einmal schneller: Ein eilig ausgeführter Einwurf brachte Nuh Uslu in Position, dessen Hereingabe Albert zum 3:1 nutzte. Allmählich mussten die Bad Vilbeler dem hohen Tempo dann aber Tribut zollen. Und plötzlich tauchte ihr ehemaliger Mitspieler Faith Uslu am Fünfmeterraum auf und spitzelte Torhüter Robert Cue den Ball zum 2:3 durch die Beine (61.). Nun witterten die Gäste Morgenluft. Der eingewechselte Fabio Corso konnte sich aus halbrechter Position zwar nicht zwischen Schuss und Hereingabe entscheiden, aber Christopher Wilz schlitterte hinein und bugsierte den Ball zum 3:3 ins Tor (70.). Nur eine Minute später jubelten aber schon wieder die Gastgeber. Der gut aufgelegte Knauer brachte einen Freistoß herein, Steven Cue legte per Kopf ab und Nuh Uslu erzielte den Siegtreffer.
SC Dortelweil – Eint. Wald-Michelbach 0:1 (0:1). – Schon in der ersten Minute traf Jan Gebhardt, der nach einem Zuspiel von Benjamin Hien frei vor René Gübler keine Nerven zeigte. „Die klareren Möglichkeiten hatte auch danach Wald-Michelbach“, räumte Dortelweils Sprecher Elmar Stiebeler ein: „Eine wirklich hochkarätige Chance konnten wir uns nicht erarbeiten.“
TS Ober-Roden – SC Dortelweil 6:2 (3:1). – Die Gästeabwehr war schlicht überfordert. Schon in der zweiten Minute musste Torwart Rene Gübler nach einem Treffer von Mark Braun hinter sich greifen. Der Ausgleich durch Andre Stoss (17.) brachte Dortelweil wieder in eine gute Ausgangsposition, doch nach dem 2:1 durch Mario Gotta (31.) brach der Tabellenletzte ein. Gotta legte ganz schnell nach (33.) und auch alles, was sich Dortelweil in der Pause vorgenommen hatte, war ganz schnell vergessen: Drei Minuten nach Wiederbeginn erzielte Yves Böttler das 4:1. Auch das 5:1 (65.) und das 6:1 (66.) gingen auf Böttlers Konto. Christian Männel traf in der 77. Minute zum Endstand.
FV Bad Vilbel – SG Bruchköbel 0:0. – „Wir haben umgesetzt, was ich mir vorgestellt habe“, sagte Bad Vilbels Spielertrainer Amir Mustafic. Die Gastgeber hätten „sicher gestanden“ und versucht, ihre „spielerischen Möglichkeiten durchzusetzen“. Leichte Feldvorteile hatte Bad Vilbel, Chancen gab es aber hüben wie drüben nicht viele. Die beste für Bad Vilbel hatte Nuh Uslu, dessen Kopfball aus kurzer Distanz die Latte streifte (61.). Und dann hätten die Gäste ihre Siegesserie ausbauen können, doch Uwe Schnobel setzte einen Elfmeter an die Latte. Adrian Bitiq hatte zuvor den Ball nach einer Flanke an die Hand bekommen (78.). „Insgesamt geht das Unentschieden in Ordnung“, befand Mustafic. (rst)