Hat sich die Verkehrssituation in Dortelweil durch die Europäische Schule verschärft? Das will die Dortelweiler SPD klären lassen und macht Vorschläge zur Entlastung. Die gibt es bereits von der Schule selbst – auch wenn die Probleme vor allem durch Pendler aus Richtung Karben herrühren.
Bad Vilbel. Langsam rollt die lange Auto-Karawane frühmorgens aus Richtung Kloppenheim heran und dreht am Stada-Kreisel in Richtung Nordumgehung ab. Einige Fahrzeuge biegen vorher rechts ab: zur Europäischen Schule Rhein-Main (ESRM). Auch wenn es nicht sehr viele sind, sie tragen ebenfalls zur Enge im Berufsverkehr bei.
Diese Situation hat die Dortelweiler SPD kürzlich bei einem ihrer Stammtische thematisiert. Nun ist das Thema auch als Anfrage an den Ortsbeirat gelangt. Bis zum nächsten Sitzungstermin am 27. Mai möchten die Genossen von der Verwaltung klären lassen, ob die Situation irgendwie entlastet werden könne. Denn nach Fertigstellung des zweiten Bauabschnitts der ESRM stelle sich die Frage, „ob die derzeitige Erschließung für den dann stark zunehmenden Zu- und Anfahrtsverkehr während der Spitzenzeiten ausreicht“, schreibt der Dortelweiler SPD-Ortsbeirat Harald Bischof. Dabei gehe es auch um den Bebauungsplan „Auf der Scheer“.
Bau-Veränderungen
Die SPD möchte wissen, ob die bisherigen Elternparkplätze ausreichen, um Rückstaus zu vermeiden. Um den Kreisel zu entlasten, könne die Zufahrt zur Schule künftig über die nördliche Zufahrt der Friedberger Straße verlaufen, wird angeregt. Gefragt wird auch nach Überlegungen, „bauliche Veränderungen vorzunehmen, nämlich dem Kreisel einen Bypass zu bauen und an der Theodor-Heuss-Straße eine parallel geführte Fahrspur zu errichten, damit Zu- und Abfahrt von dieser Straße erfolgen können“, regt Bischof an.
Es gebe kein Parkplatzproblem, aber in der Tat rund um die Schule ein Verkehrsproblem, entgegnet ESRM-Schulleiter Tom Zijlstra. Die Schule trage dazu auch bei, „aber die Masse des Verkehrs kommt aus Richtung Karben und fährt weiter in Richtung Nordumgehung“, erläutert er. Das führe „zu einer intensiven Nutzung des kleinen Kreisels – mit und ohne uns.“ Zwar werde die Schule ab September von 650 auf über 900 Schüler wachsen. Allerdings beschränke sich der Andrang auf eine sehr kurze Zeit, nämlich morgens von 8.10 bis 8.20 Uhr.
Andrang verringern
Um für Entlastung zu sorgen, gebe es vier Möglichkeiten, deutet er an. Man könne einerseits den Kreisel baulich verändern. An der Schule gebe es aber auch Überlegungen, mehr Schüler mit dem Bus kommen zu lassen. Es wird außerdem vorgeschlagen, die Anfangszeiten der Grundschule und die der Oberstufe um eine kurze Zeit zu versetzen, um den Andrang zu verringern.
Auch werde überlegt, so Zijlstra, dass Eltern als Lotsen an dem Zebrastreifen stünden, damit die Schüler nicht einzeln, sondern in Gruppen die Straße überquerten und so weniger Stopps verursachten, so Zijlstra. Auf dem Gelände der ESRM gebe es noch eine Reserve für rund 70 neue Stellplätze, merkt Geschäftsführer Klaus Minkel an, der als Leiter des Stadtwerke die Schule gebaut hat. Ein erheblicher Teil des Verkehrsdrucks entstehe zudem „wegen der seit Jahrzehnten ungelösten Karbener Verkehrsproblematik“. Stadtverordnetenvorsteher Herbert Anders, Klaus Zeller und Timo Jehner sahedn sich zusammen mit Tom Zijlstra die problematische Verkehrssituation mit eigenen Augen an und suchen nach einer Lösung.