Veröffentlicht am

Teamarbeit ist vorrangig

Der neue Dortelweiler Pfarrer Julian Lezuo in »seiner« Kirche. Foto: Kauer
Der neue Dortelweiler Pfarrer Julian Lezuo in »seiner« Kirche. Foto: Kauer

Bad Vilbel. Der neue Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Dortelweil ist in Bad Vilbel kein Unbekannter: Julian Lezuo von der evangelischen Christuskirchengemeinde trat Anfang August seinen Dienst in Dortelweil an. Dort ist er Nachfolger von Pfarrer Johannes Misterek, der ans Geistliche Zentrum der Johanniter in Nieder-Weisel wechselte.
Aufgewachsen ist Julian Lezuo als Pfarrerskind – mit beiden Elternteilen im Pfarrdienst – im Altmühltal. Studiert hat er in Erlangen, München, Jerusalem und Heidelberg, sein Vikariat absolvierte er in Liederbach.
Vor drei Jahren kam er als Pfarrer im Probedienst – so nennt sich die erste Stelle im Pfarrdienst – in die Christuskirchengemeinde und lebte sich schnell in Bad Vilbel ein. »Wenn ich über die Frankfurter Straße gehe, kenne ich fast jede dritte Person, die mir dort begegnet, mit Namen«, sagt er. Doch die Stelle in der Christuskirchengemeinde war befristet auf drei Jahre, zudem wird sie nicht mehr neu besetzt.
Freude an Arbeit
mit Menschen

Dass die Pfarrstelle in Dortelweil frei wurde und der dortige Kirchenvorstand ihn fragte, ob er sie übernehmen wolle, kam für ihn daher genau zum richtigen Zeitpunkt. Denn er sieht seine berufliche und familiäre Perspektive in Bad Vilbel. Mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern ist er im Sommer ins Pfarrhaus in Dortelweil gezogen, seine ältere Tochter wurde jetzt eingeschult. Und nun gilt es, die Nachbarschaft und die neuen Wege im Stadtteil zu erkunden, aber natürlich auch, das »Ursprungsbild« der Gemeinde kennenzulernen und zu erfahren, welche Strukturen etabliert sind.
Aber als Erstes möchte Julian Lezuo die Mitglieder kennenlernen und erfahren, wie sie ticken, was sie brauchen, was sie wünschen. Gerade die Menschen sind es, die ihm bei seiner Aufgabe als Pfarrer wichtig seien und mit denen er zusammenarbeiten wolle. Denn es gebe keine »Solitärpfarrer« mehr, die eine Gemeinde allein führten, sondern die Arbeit im Team stehe im Vordergrund. Deshalb sei es in dieser Zeit auch »super, Pfarrer zu sein« – als Teil eines Teams. Dass Kirche mehr ist, als Gottesdienste zu feiern, habe er schon in seiner Kindheit und Jugend erfahren. »In einer Kirchengemeinde trifft Organisatorisches auf Spirituelles. Menschen kommen zusammen, begegnen sich.« Kernaufgaben seien zu erledigen, die persönlichen Neigungen würden jedoch beachtet, denn »jeder bringt sich mit seinen Gaben ein«. Und mit den persönlichen Interessen, die bei ihm insbesondere die Bau- und Liegenschaften seien. »Die Arbeit kann man aufteilen, und alle bringen das ein, was sie am besten können«, sagt Julian Lezuo, der sich selbst »durch und durch als Teamplayer« bezeichnet und dem es auch wichtig ist, dass Haupt- und Ehrenamtliche auf Augenhöhe miteinander arbeiten.
Der Gottesdienst zur Einführung von Pfarrer Julian Lezuo fand am Sonntag, 1. September, in der evangelischen Kirche in Dortelweil statt. Bis Ende des Jahres ist er Gemeindepfarrer in Dortelweil, ab Januar des kommenden Jahres, mit der Fusion der evangelischen Gemeinden Kernstadt, Heilsberg, Massenheim und Dortelweil zur Auferstehungsgemeinde, hat er den besonderen Auftrag für den Seelsorgebezirk Dortelweil.
Von Christiane Kauer