Den gesellschaftlichen Höhepunkt zu Weihnachten hat die Wetterau in Karben erlebt: 150 Menschen feierten mit dem Gesangverein Eintracht im Albert-Schäfer-Haus in Petterweil einen rauschenden Ball. Für viele war’s ein schöner Abend mit Freunden.
Karben. Einig sind sich die Gäste des Weihnachtsballs des Gesangvereins Eintracht 1876 Petterweil an diesem ersten Weihnachtsfeiertag: Sie wollen das Tanzbein schwingen statt Gans mit Knödeln oder Plätzchen vertilgen.
„Wir kommen schon seit etwa 20 Jahren hierher“, berichtet Ute Birkmeyer aus Klein-Karben, die mit Ehemann Claus sowie ihrer Schwester samt Schwager aus Bad Vilbel gekommen ist. „Unsere Tochter hat sturmfreie Bude und feiert heute mit ihren Freunden eine Weihnachtsparty“, erzählt sie über die Tradition in ihrer Familie.
Ohne große Tanzkurs-Expertise erobern die Birkmeyers die Tanzfläche, welche bereits nach den ersten Klängen der Tanzkapelle „Top Set Band“ gut gefüllt ist. Doch schon zuvor wippen die ersten Schuhspitzen im Takt, als 25 Petterweiler Sänger die Ballgäste mit drei weihnachtlichen Stücken begrüßen. „41 Jahre in Folge veranstalten wir diesen Ball nun schon“, sagt der Vorsitzende Wolfgang Rieger stolz.
Unter den 150 Mitgliedern des Gesangvereins Eintracht 1876 Petterweil sind 38 aktive Sänger.
Dem Trott entfliehen
Neben deutschen und europäischen Volksliedern singt der Männerchor moderne Weisen, sakrale Chorsätze und Kompositionen aus Klassik, Romantik, Opern, Operetten, Musicals, Spirituals und Gospellieder unter Dirigent und Chorleiter Hermann Jung. Dieser leitet zudem zwei weitere Chöre, mit denen die Petterweiler Sänger traditionell ein Mai-Konzert vorbereiten.
Eine „Hymne an die Nacht“ und „Im Stall zu Bethlehem“ gibt der Männerchor sodann beim Ball zum Besten und versetzt mit einer poppigen Interpretation von „Weißer Winterwald“ in Tanzlaune. Die haben Elke und Armin Erlewein und ihre acht anderen Tanzschul-Kollegen sowieso mitgebracht.
„Das ist einfach eine tolle Abwechslung hier, super zum Entspannen und dem ganzen Weihnachtstrott zu entfliehen“, berichtet Armin Erlewein über seine Motivation für den Ballbesuch.
Er wedelt sich mit dem schwarzen Holzfächer seiner Frau Luft zu, nachdem die beiden die letzten beiden Tanz-Sätze komplett durchgemacht haben. Mit dem Tanzkreis ist auch Hildegard Roloff hier.
Schmusesongs & Beat
„Es sollte noch viel mehr getanzt werden und die Tanzschule kann ich nur empfehlen“, sagt die Petterweilerin gut gelaunt und lacht: „Außerdem finde ich, man sollte eine so tolle Veranstaltung unterstützen. Ich kann nicht singen, also tanze ich.“ Zum Tanzen und geselligen Beisammensein haben sich auch die Bad Vilbeler Marion und Lewis Romans mit Freunden aus Karben eingefunden. „Wir sind zum dritten Mal hier, weil es uns so gut gefällt“, berichtet Lewis Romans. „Wann hat man denn schon einmal Gelegenheit, auf einer so schönen großen Tanzfläche zu schreiten?“
Aber nicht nur die Hüften und Beine schwingen die Gesangvereinsgäste zu „Für dich soll’s rote Rosen regnen“, Marius-Müller-Westernhagen-Beats oder dem Schmusesong „Somethin’ Stupid“.
Voller Spannung erwarten sie außerdem die große Weihnachtstombola, bei der unter insgesamt 250 Preisen als Hauptgewinn ein riesiger Flachbildfernseher winkt. Zudem findet unter allen Eintrittskarten eine Saalverlosung statt, bei der es zum Beispiel einen Wartungsgutschein von einer Karbener Heizungsfirma gibt. „Der Erlös geht in unsere kulturelle Arbeit“, kündigt Vorsitzender Rieger an.