Bad Vilbel. Prickelnd wie ein spritziges „Sekt-tett“ beflügelte das Programm des Musikschulkonzertes „Bläsermusik am Sonntagmorgen“ die Besucher in der Alten Mühle. Die Mitwirkenden, darunter viele junge Preisträger, nutzten das einmal im Jahr stattfindende Konzert ihres Fachbereichs zur eindrucksvollen Demonstration der großen Klangfülle ihrer Instrumente.
Da wetteiferten Blech-Blasinstrumente wie Trompete, Waldhorn, Posaune, Tuba und Tenorhorn um die Gunst des Publikums mit Holz-Blasinstrumenten wie Saxofon, Klarinette, Oboe, Flöte, Fagott und Blockflöte. Der Instrumenten- und Stilvielfalt verliehen sie als Duo, Quartett, Quintett, Sextett oder Big Band mit einem aus allen Epochen der klassischen Musik bis zur Moderne reichenden Repertoire eine Stimme. Zu den Musikern gehörten mit Blockflötist Jan Nigges (14) aus Karben und seinem Klavier spielenden Freund Alexander von Heißen (13) zwei am Tag zuvor ernannte Preisträger des Willy-Bissing-Klavierwettbewerbs der Sparkassenstiftung in Hanau. Das Duo erspielte sich einen ersten Preis in der „Kammermusik“ mit Barock- und modernen Kompositionen. Am Sonntag brillierte es mit dem „English Dance“ von Michael Brand.
Moderiert wurde das Programm von den Lehrerinnen Ursula Mörgeli und Ute Jakobi. Das Klarinettenensemble eröffnete das Konzert mit dem schwungvollen Walzer „Valse à la Scherzo“ von Harold L. Walters. Die 14 Schüler von Ute Jakobi und Zottan Kovacs machten mit der Interpretation von Maurice Ravels „Pavane“ für fünfstimmigen Klarinettenchor einen Sprung in die französische Romantik. Susanne und Sebastian Bauersfeld servierten zur Mittagszeit eine „Haifischsuppe“ à la Jacob de Haan. Mit „Der fröhliche Musikant“ stellten sich André Waignein, Pius Denneler und Sören Scharnagel (10, Posaunen) mit Frederick Bauersfeld (11, Tuba) vor. Einen weiteren Höhepunkt boten Vater Martin Bauersfeld am Klavier, begleitet von Sohn Frederick auf der Tuba mit „L’Éléfant“ aus Camille Saint-Saens „Der Karneval der Tiere“. Ihm ließen sie einen von Königin Elisabeth I. geliebten Spring-Tanz „Galliarde“ von Melchior Franck folgen.
Schuberts Forellenmotiv in verschiedenen Stilen präsentierten mit „Various Trouts“ Janna Czichowski, Miriam Vieth und Renata Teban. Traurige Tango- und Ragtime-“Forellen“ bevölkerten den Saal. Eine „Mitternächtliche Wachparade“ am Vormittag ließen Christian Besmer, Rosalie Suys und Anette Pulheim am Publikum vorbeimarschieren.
Das Holzbläser-Ensemble von Ute Jakobi bestach mit dem zur Fantasy variierten Kinderlied „Pop goes to the weasel“ aus dem 17. Jahrhundert von Michael Brand. Das Lied greift das Aufschlagen des Schiffchens „pop“ durch den Webstuhl auf und setzt es in Töne um.
Nach dem Konzert gehörte die Bühne den fantastisch aufspielenden Musikern der Projekt-Big-Band und der Jugend-Jazz-Big-Band der Musikschule unter Leitung von Bernd Stoll.