Schöneck. Im Frühling nisten viele Vögel in Sträuchern und Bäumen und ziehen ihre Jungen auf. Auch unzählige Insekten finden dort Rückzugsorte und Nahrung. Die Mitglieder der Streuobstfreunde Schöneck hätten die Idee gehabt, schreibt Pressebeauftragter Hermann Lange, am Rande ihrer Streuobstwiesen solche Oasen für Vögel und Insekten einzurichten.
Fachliche Expertise dazu gab es in den Reihen der Mitglieder und mit Unterstützung der Baumschule Köhler wurde die Auswahl der Pflanzen geplant. Es sollen Vogel- und Insekten-Nährgehölze gepflanzt werden, um die Biodiversität auf den Streuobst-Flächen zu erhöhen.
Es dauere etwa 30 Jahre, so Lange, bis eine Streuobstwiese sich zu einem Habitat entwickelt und erst dann die hohe Anzahl von Lebewesen (bis zu 5000 unterschiedliche Arten) auf der Fläche sind. Damit dies möglich wird, soll eine möglich vielseitige Struktur geschaffen werden. Bei der Auswahl der Sorten haben die Streuobstfreunde darauf geachtet, dass es heimische Pflanzen und die Sorten noch nicht am Standort sind. Heimische Pflanzen haben den Vorteil, dass diese von Insekten und Vögeln direkt angenommen werden. Ziel ist, heißt es in der Pressemeldung, eine Hecke mit vielen Nährgehölzen zu schaffen und so Lebensraum sowie Nahrungsgrundlage für Vögel und Insekten zu ermöglichen.
Angeschafft wurden 48 Sträucher verschiedener Art, teilweise gespendet von der Baumschule Köhler in Bruchköbel. Folgende Nährgehölze, deren Sorten zwischen 19 und 63 verschiedenen Vogelarten als Nahrung dienen, wurden ausgewählt: Eberesche, Schwarzer Holunder, Vogelkirsche, Traubenholunder, Faulbaum, Weißdorn, Pfaffenhütchen, Gemeiner Schneeball und Kreuzdorn.
Am ersten Samstagvormittag im März kamen acht Mitglieder zum Sortengarten der Streuobstfreunde, um die 48 Sträucher einzupflanzen. »Es war ein kühles Wetter, aber beim Buddeln der Löcher wurde den meisten schnell warm«, so Lange. Den Pflanzplan hatte federführend Matthias Aevermann erstellt. Überraschend schnell, befanden die Streuobstfreunde, waren bis Mittag die Büsche gepflanzt. Abschließend gab es, jetzt bei Sonnenschein, Laugengebäck und selbst gekelterten Apfelwein aus vorjähriger Ernte.
Für das gedeihliche Anwachsen wurden die Sträucher angegossen und ein Gießplan für die nächste Zeit erstellt. (zlp)
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