Bad Vilbel. Auf dem Gelände zwischen dem Ortsteil Massenheim und der Innenstadt (zwischen Schulzentrum und Bundesstraße 3) sollte schon längst mit dem Bau des Kombi-Bades begonnen worden sein. Stattdessen keimt dort jetzt die Getreidesaat für die Ernte 2019.
Das alte Hallenbad ist abgerissen, und ein Neubau scheint in weite Ferne gerückt zu sein, erklärt Klaus Arabin von der Massenheimer SPD. Nach wie vor gebe es keine handfesten Aussagen der Erben des tödlich verunglückten Investors Josef Wund. Die von Wund gegründete Stiftung habe sich bisher nicht klar geäußert, ob und gegebenenfalls wann und in welchem Umfang an der Investition in Bad Vilbel festgehalten werde.
Das Architekturbüro Wund, das in der Vergangenheit die Ideen und Konzepte für die verschiedenen Thermen der Gruppe umgesetzt hat, wurde Ende Juli geschlossen. »Alles keine guten Aussichten«, machen sich die Sozialdemokraten Sorgen.
Für die SPD war und ist es wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger in Bad Vilbel schnell wieder mit einem funktionsfähigen Hallenbad rechnen können, sagt Arabin. Momentan erscheine es als sehr wahrscheinlich, dass die Vakanz zwischen dem Abriss des alten Hallenbades und der Eröffnung des neuen Hallenbads mehr als eine Saison andauern werde. Deshalb sei die Politik nun gefordert, zumindest Alternativen zu dem bisher Geplanten zu prüfen, wie Christian Kühl, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Stadtparlament, bereits im April gefordert hatte. Vorschläge der SPD für eine provisorische Lösung bis zum Bau eines neuen Hallenbades, zum Beispiel in Gestalt einer Traglufthalle, hatten keine Chance auf eine Mehrheit im Stadtparlament (wir bericheten).
Der Vorstand der Massenheimer SPD und die Ortsbeiratsfraktion haben sich in einer gemeinsamen Sitzung vorige Woche mit dem Thema befasst. Am Ende sprachen sich beide Gremien einmütig dafür aus, eine klare Trennung der Pläne der Wund-Erben für ein Thermalbad einerseits und für den Bau eines kommunalen Hallenbades andererseits herbeizuführen. Auch die Idee eines »Kombibads« am Standort des jetzigen Freibads könne dann wieder eine Rolle spielen.
HÖHERE PRIORITÄT: »Für die Bürgerinnen und Bürger Bad Vilbels hat ein preiswertes Hallen- und Freibad sicher eine höhere Priorität als eine mehr denn je risikobehafte Gewerbeansiedlung in Gestalt eines Thermalbad-Hotel-Komplexes«, meint der Stadtverordnete und Massenheimer SPD-Chef Klaus Arabin.
Das weitere Vorgehen ist nun auch Thema bei einer öffentlichen Mitgliederversammlung des SPD-Stadtverbandes am Freitag, 23. November, von 19 Uhr an, im Haus der Begegnung, Marktplatz 2. (zlp)