Das Baugebiet Fuhrweg in Rendel soll in einigen Details der Bauvorgaben verändert werden. Der Opposition ge-fällt das Vorgehen der Stadtregierung nicht. Sie sieht bereits Bürger und Ortsbeirat übergangen, obwohl das Ver- fahren gerade erst startet.
Karben. Feldgehölze bieten vielen Tieren Lebensraum. Solche Feldgehölze gibt es in Karben allerdings nicht nur auf den Feldern, sondern auch mitten im Ort: im Rendeler Baugebiet Fuhrweg. „Das macht ökologisch natürlich überhaupt keinen Sinn“, findet Bürgermeister Guido Rahn (CDU) und ist über die Planungen seiner Vorgänger wenig erbaut. „Die Feldgehölze gehören auf die Felder, und dort wollen wir sie auch hin verlagern.“ Es gehe der Stadt dabei weniger um eine Nachverdichtung des Baugebiets, betont er. Zwei Bürger hätten sich mit Wünschen zu den Planungsvorgaben für das inzwischen fast vollständig bebaute Wohngebiet gemeldet. Das Grundstück des einen hatte die Stadt derart unglücklich parzelliert, dass er kaum ein Haus darauf bauen kann. Und ein anderer möchte anbauen. Details mag Bürgermeister Rahn unter Verweis auf den Datenschutz nicht öffentlich nennen. Kleine Änderungen also. Trotzdem kommt Karbens Stadtparlament in seiner jüngsten Sitzung am vergangenen Donnerstag nicht um eine lange Debatte herum.
Denn SPD und Grüne stemmen sich dagegen, dass die Volksvertreter den Planungsstart für die Änderungen beschließen. Nicht etwa, weil sie etwas gegen die Gründe für die Änderung hätten. „Der Ortsbeirat war nicht eingebunden“, sagt Grünen-Fraktionsvize Rainer Knak. SPD-Stadtverordneter Helge Gottschalk beantragt deshalb sogar eine Absetzung des Tagesordnungspunktes: „Hier wurde gegen die Geschäftsordnung verstoßen.“ CDU, FW und FDP lehnen das aber ab – und läuten mit einem Okay die Planungsphase ein. Das geschieht sogar einstimmig, weil SPD und Grüne nicht mitstimmen, die Linke sich enthält.
Es gehe nicht an, dass das Parlament entscheide „ohne Beratung im Ortsbeirat oder ohne dass sich die Bürger beteiligen konnten“, schimpft Helge Gottschalk. Bürgermeister Rahn wundert sich über die „Formalismusdebatte“. Denn der Beschluss starte das Verfahren überhaupt erst und alle Betroffenen würden noch gefragt. (den)