Karben. Jugendliche, die in Rendel oder in Klein-Karben wohnen, haben kaum Treffpunkte im Freien. Das möchte die Stadt nun ändern. Sie will im Hissigwald, dem Festplatz in Klein-Karben, einen Streetballplatz und eine Hütte errichten. Aber einmal im Jahr soll dann kein Ball rollen: Wenn nämlich der Klein-Kärber Markt stattfindet.
Als der Ortsbeirat Klein-Karben kürzlich seine letzte Sitzung vor der Sommerpause hatte, ging es im Wesentlichen um ein Thema: den Platz für den Klein-Kärber Markt. »Unsere eigentliche Absicht ist dabei aber an den Rand gedrängt worden«, sagt Bürgermeister Guido Rahn (CDU) gegenüber dieser Zeitung. Denn die Stadt möchte auf dem Festplatz am Hissigwald einen Treffpunkt für junge Leute einrichten. Es gehe zudem nicht darum, den Platz zu versiegeln oder gar eine Betonplatte für das Festzelt des Klein-Kärber Marktes zu gießen. »Im Gegenteil, wir wollen den Platz aufwerten. Versiegelt ist er jetzt schon«, sagt der Bürgermeister.
Beim Pressetermin am Morgen auf dem Platz hatte es zuvor in der Nacht stark geregnet. Entsprechend sah das Areal aus. Dort, wo die Einfahrt zu dem Festplatz ist, war es nur feucht. Aber weiter hinten, wo es zu den Kleingärten geht, hatten sich große Pfützen gebildet, weite Teile des Platzes waren matschig. Hinzu kamen zwei größere Erdablagerungen, die Lkw-Spuren waren deutlich zu sehen.
Platz macht ungepflegten Eindruck
Der Platz habe ein leichtes Gefälle, und weil der Boden an der Einfahrt zu dem Platz so stark verdichtet sei, könne das Wasser nicht versickern. Zudem mache der Platz durch abgestellte Fahrzeuge einen ungepflegten Eindruck, findet der Bürgermeister. »Die Leute haben hier auch schon Müll abgeladen«, zeigt das Stadtoberhaupt auf eine Stelle hinter einem roten Doppeldeckerbus und dem Fahrzeug eines Bauunternehmens.
»Uns geht es darum, den Platz schön zu gestalten.« Die Experten vom städtischen Bauamt hätten sich den Platz schon angesehen und einen Plan erarbeitet. Kurz hinter der jetzigen Einfahrt will die Stadt laut Rahn einen 28 mal 15 Meter großen Basketballplatz errichten. Das leichte Gefälle des Platzes wolle man begradigen. Der Platz solle aber keinesfalls eine versiegelte Betonplatte sein, sondern man wolle sogenannten Klima-Asphalt einbauen.
Der funktioniert laut Hersteller wie ein Feld: Er reflektiert die Sonnenstrahlen, ist lärmmindernd, wasserdurchlässig, speichert das Regenwasser, filtert Mikroplastik und ist frostsicher. »Damit versiegeln wir hier nichts, sondern im Gegenteil: Das Regenwasser wird dann besser als jetzt versickern können«, betont Rahn.
Rendeler Jugend hat es näher
Der Asphalt des Streetballplatzes werde einmal im Jahr zum Untergrund für das Festzelt des traditionellen Marktes. »Ansonsten dient er den Jugendlichen zum Basketballspielen.« Die Stadt wolle und müsse nun auch etwas für die Jugendlichen tun. Die Klein-Karbener und die Rendeler Jugendlichen hätten keinen richtigen Treffpunkt. Zum Basketballspielen müssten sie immer auf den Platz an der TG-Turnhalle nach Groß-Karben fahren. »Aber sie brauchen auch einen Treffpunkt in der Nähe. Da scheint uns der Hissigwald der richtige Platz. Den können auch die Rendeler Jugendlichen leicht erreichen.« Dafür wolle die Stadt auch eine Holzhütte errichten, ähnlich wie die am Platz der TG-Turnhalle.
Guido Rahn betont ebenso, dass sämtliche Bäume auf dem Festplatz erhalten bleiben sollen. Deren Wasserversorgung sei zudem sichergestellt, denn der Basketballplatz werde ja auf dem freien Stück nahe der Einfahrt gebaut. Der Bürgermeister will auch darauf hinwirken, dass ein kleines Asphaltstück nahe dem Bolzplatz entsiegelt wird. »Das könnte abgerissen und durch eine Kiesschicht ersetzt werden.«