Bad Vilbel. „Da sitzt a Has im Sand, des is wirklich allerhand. Da sitzt a Has im Sand, ich hab ihn gleich erkannt: Des muss a Sandhas sei, a echter Sandhas sei.“ Die Besucher der Handwerkersitzung im Saal des Kurhauses erlebten am Samstagaend eine tolle Uraufführung. Die Sandhasen-Präsidentin Margot Hilling hatte vergangene Woche beim Friseur erfahren, dass auf der Karnevalssitzung „eine Frau ein Lied vortragen will“. Tanja Tahmassebi-Hack wurde nun für ihr Sandhasenlied mit Beifall überschüttet.
Ein buntes, unterhaltsames Programm mit vielen Tänzen und Vorträgen in der Bütt zeigte der Verein am Samstagabend im ausverkauften Kurhaus viereinhalb Stunden lang. Die Sitzung stand unter der Schirmherrschaft des Kinderprinzenpaares Chantal I. und Philipp I..
Gleich zu Beginn bat die Präsidentin zusammen mit ihrem Kollegen Wolfgang Merk die Raucher, möglichst bis zur Pause durchzuhalten, um die Sitzung nicht zu stören. Dass man für ihre Not Verständnis habe, brachte „Sandhas“ Horst Hilling deutlich zum Ausdruck: „Ob Rauch oder nicht soll der Wirt entscheiden und wen der Rauch stört, der mag draußen bleiben.“ Er hat den Bürgermeister am Heilsberg-Kreisel beobachtet, wie er davon träumte, dass daraus der „Stöhr-Kreisel“ werden könnte. Einen Blick warf er ins Rathaus: „Stadtbaurat Peters, der soll gehen. Die Roten finden das nicht schön. Doch hätten die Schwarzen auf Wiederwahl bestanden, hätten die Roten das auch nicht verstanden.“
Der Advokat im Magistrat, Frank vom Quellental, machte sich stark dafür, dass in das sonst so trockene Rathaus wenigstens während der Fassenacht ein bisschen Unterhaltungswert einziehen darf. Was darunter zu verstehen ist, zeigte das Gardecorps mit einem flotten Marschtanz, hervorragend dargeboten von den Mädels in ihren rot-weißen Uniformen. Die kleine Purzelgarde eroberte die Herzen der vielen hundert Zuschauer im Sturm als „Peter Pan und seine Gefährten“.
Mit einem Gardetanz schaffte die Minigarde des Gast-Vereins Friedberger Carnevalgesellschaft (VFCG) dasselbe. Authentisch entführten die Bunnys das Publikum in die kraftvolle Welt der Punks. Hingegen übertrafen sich Yasemin Bedil und Yvonne Momberger in ihrem leichtfüßig schwebenden Doppel-Solo an Grazie. Witzig und bunt hingegen flatterten die Stoppelhopser als Schmetterlinge über die Bühne.
Als Dr. med. Humor gab Heike Merk gute Ratschläge zum Umgang mit Fastnachtskrankheiten. „Erotisch-bombastisch und sexy elastisch“ erzählte die kesse „Kuh“ Nina Laupus Geschichten aus ihrem Liebesleben. Schade, dass von der Neuen Deutschen Welle der Fidelios wegen technischer Probleme nichts zu hören war. Ihnen wäre zu wünschen, dass die Mikrophone am kommenden Samstag bei der Prunksitzung funktionieren. (bep)