Mit je 1000 Euro fördert die BVB-Stiftung die Jugendarbeit des Turnverein Bad Vilbel und der Stadtkapelle. Die Vereine können das Geld angesichts allgemeiner Sparzwänge gut gebrauchen.
Bad Vilbel. Grund zur Freude hatten die beiden Vereinsvorsitzenden Wolfgang Schmidt (TV Bad Vilbel) und Alexander Fry (Stadtkapelle) bei einem Besuch der Frankfurter Volksbank. Teil des Fusionsvertrages der Bad Vilbeler Volksbank (BVB) mit der Frankfurter Volksbank war 1999 die Gründung der BVB-Stiftung.
Sie startete 2000 mit einem Stiftungsvermögen von drei Millionen D-Mark. Im Gründungsvertrag verpflichtete sich die Frankfurter Volksbank, jährlich weitere 100 000 Mark einzuzahlen, bis ein Stiftungsvermögen von fünf Millionen Mark erreicht sei. Aus dem Erlös können trotz der Niedrigzinsphase noch immer jährlich 60 000 bis 80 000 Euro ausgeschüttet werden, berichtet Stiftungsvorstand Matthias Zieres. Unterstützt werden die Jugendarbeit von Vereinen und naturwissenschaftlicher Unterricht im ehemaligen BVB-Geschäftsgebiet. Doch auch Anfragen von Kommunen, Fördervereinen und sogar für die Stuttgarter Kultur habe es gegeben, 60 bis 80 sind es jährlich. Tendenz: steigend, „gerade in schlechten Zeiten angesichts kommunaler Haushaltssperren“, so Zieres.
Kosten steigen
Zum ersten Mal um Hilfe gebeten hat der TV Bad Vilbel. Er hat gerade einen Hallentausch hinter sich, das neue Gebäude in der Huizener Straße ist deutlich größer, kostet aber auch im ersten Jahr der Nutzung viel mehr Energie. Geld, das in der Jugendarbeit fehlt, erläutert der Vorsitzende Wolfgang Schmidt. Dabei wolle sich der knapp 1000 Mitglieder große Verein, davon knapp 45 Prozent Jugendliche, vermehrt um Angebote für den Nachwuchs kümmern. Der Schwimmunterricht hält der Nachfrage nicht stand, doch die Ausbildung zusätzlicher Trainer ist kostenintensiv. Auch die Stadtkapelle brauche Geld für die Jugendarbeit, schildert Vorsitzender Alexander Fry.
250 Mitglieder hat der Verein, davon sind 50 Jugendliche in Ausbildung. Damit die nicht an fehlendem Elternkapital scheitert, braucht es Zuschüsse, zudem für Anschaffung von Instrumenten und Noten für die 20 Musiker des Schülerorchesters. Bezahlt werden muss auch der Dirigent.
Weniger Gastspiele
Den Sparkurs spürt Fry auch an reduzierten Auftrittsmöglichkeiten seines Orchesters. So habe der Palmengarten nur noch alle zwei Jahre ein Gastspiel gebucht. Das Herbstkonzert der Stadtkapelle fällt aus, weil das Kurhaus belegt ist. Die Ersatz-Turnhalle sei nicht passabel, das Dortelweiler Kulturforum für das ältere Publikum zu abgelegen.