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Sternsinger für Minenopfer – Motto der Aktion: „Kinder zeigen Stärke“ • Neue Kronen aus goldenem Kartonpapier geschmückt mit „Edelsteinen“ für die weltweite wohltätige Aktion

Bad Vilbel. Emsig sitzt ein Dutzend Jugendlicher im Gruppenraum der St. Nikolaus-Kirche. Weil es im vergangenen Jahr so regnerisch war, müssen jetzt alle Kronen neu gebastelt werden, erläutert Gemeindereferentin Monika Burkard. Goldenes Kartonpapier wird dafür zurecht geschnitten und mit „Edelsteinen“ verziert. Draußen im Schnee machen sich die Jugendlichen mit der Holzsäge zu schaffen. „Unsere Sterne haben ihre Zacken verloren“, sagt Burkard.

Deswegen müssen auch sie neu gebastelt werden. Hilfe bekommen die Sternsinger von älteren Firmlingen, die ein Gemeindepraktikum leisten – und nun den Jüngeren beim Aussägen der Sterne helfen. Mitmachen können Kinder ab dem Kommunionsalter von acht bis neun Jahren, die ältesten sind schon 20 Jahre alt. Der Gruppenleiter muss 16 Jahre alt sein und hat auch einen Ausweis dabei.

Der dreizehnjährige Sebastian Schloten ist bereits seit fünf bis sieben Jahren dabei – genau erinnert er sich nicht mehr. Aber er weiß, warum: „Weil es Spaß macht und man etwas Gutes tun kann.“ Und weil „meine Brüder schon früher dabei waren“.

In den vergangenen Jahren hat sich in der Kernstadt einiges verändert, hat er erfahren: „Es gibt immer weniger Leute, die sich anmelden, früher wurde auch mehr gespendet.“ Früher seien sie auch noch von Tür zu Tür gegangen, berichtet der Sternsinger. Mittlerweile aber geht alles nur noch über vorher ausgelegte Besuchslisten. Dennoch wurde im vergangenen Jahr viel Geld gesammelt bei der mittlerweile weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder. 560 Haushalte in der Kernstadt haben 5948 Euro gespendet, in Dortelweil kamen 4045 Euro zusammen, in Massenheim 2876 Euro, berichtet Burkhard. 78 Kinder haben dafür ihre Freizeit geopfert. Für Gronau liegen ihr keine Zahlen vor, die dortige Gemeinde St. Marien gehört zum Bistum Fulda und wird in Niederdorfelden verwaltet. Weltweit wurden 40 Millionen Euro vom Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ gesammelt.

In der Kernstadt zogen die Sternsinger bereits am 26. und 27. Dezember los und setzen am 6. Januar ihre Sammelaktion fort. Verstärkung wird noch gesucht. Interessenten können sich unter Telefonnummer (0 61 01) 82 97 09 bei Vanessa Wichtrey melden.

In Massenheim haben sich 20 Jugendliche gemeldet. Sie ziehen dort am 7. und 8. Januar los. Weitere Infos bei Christina Sokol, Telefon (06101) 40 86 28. In Dortelweil gehen die Sternsinger am 9. Januar los. Infos bei Monika Bothe, Telefon (0 61 01) 8 59 02. In Dortelweil gibt es erst von 250 Haushalten Rückmeldungen. Früher sei man durch die Straßenzüge gegangen, doch „viele Zugezogene können mit dem Brauch nichts mehr anfangen“, bedauert Burkard. Auch seien viele Familien verreist, weshalb man den letzten Sonntag der Weihnachtsferien gewählt habe.

Auch auf dem Heilsberg wurde die Aktion neu strukturiert. Weil es dort zu wenige Sternsinger gibt, wurden die Gemeindemitglieder gebeten, selbst straßenweise Kindergruppen zu organisieren. Sie starteten am 27. Dezember und sammeln bis zum 7. Januar. In Gronau sind die Sternsinger am 9. Januar unterwegs. Bei all dem gehe es erst in zweiter Linie um das Spendensammeln, betont Burkard. Im Vordergrund stehe der Segen des Gotteskindes für das neue Jahr, den Kaspar, Melchior und Balthasar wieder mit dem Kreidezeichen „20 C+M+B+11“ überbringen.

Die Sternsinger sind noch an folgenden Tagen unterwegs: in Bad Vilbel (Kernstadt) am Donnerstag, 6. Januar; in Massenheim am Freitag, 7. Januar, und am Samstag, 8. Januar; in Dortelweil am Sonntag, 9. Januar. Wer in Bad Vilbel und im Ortsteil Massenheim den Besuch der Sternsinger noch wünscht, hat folgende Möglichkeiten, sich anzumelden: Per E-Mail für die Kernstadt bei Frau Wichtrey, Telefon (06101) 829709, E-Mail: sternsinger-badvilbel@hotmail.de; für Massenheim bei Frau Sokol, Telefonnummer (06101) 408628, oder E-Mail christina_sokol@web.de; für Dortelweil bei Frau Bothe, Telefon (06101) 85902, E-Mail sternsinger-dortelweil@gmx.de; außerdem per Notiz in den Briefkasten am jeweiligen Gemeindesaal oder durch Eintrag in die ausgelegten Listen am Eingang der jeweiligen Kirche.