Auch wenn er kein Stadtrat mehr ist, mischt Otmar Stein (CDU) doch weiter mit in Karben. Quasi als Berater unterstützt er nun den Bür- germeister – in einem sehr wichtigen Bereich.
Karben. Firmen ansiedeln, einen besser passenden Standort vermitteln, Grundstücke verkaufen – mit sehr großem Erfolg hat Otmar Stein in den vergangenen sieben Jahren diese Aufgaben als Stadtrat erledigt. Der CDU-Politiker machte das ehrenamtlich ohne Bezahlung – als Ex-Vorstand des Büromöbelherstellers König+Neurath fiel ihm das nicht schwer.
Zum Februar hängte der 75-Jährige den Posten des Ersten Stadtrats und Vertreter des Bürgermeisters an den Nagel, will aus Gesundheitsgründen kürzer treten. Den Schritt zurück zum „einfachen“ Stadtrat verwehrten ihm die komplizierten Vorschriften der hessischen Gemeindeordnung jedoch.
Firmen ansiedeln
So war im Februar formal ein voller Rückzug aus der aktiven Politik nötig. Allerdings: Wie schon zuvor angekündigt, unterstützt der Klein-Karbener weiter den Rathauschef. Er ist nun quasi eine Art Berater von Guido Rahn (CDU). „Herr Stein ist weiter für die Wirtschaftsförderung tätig“, erklärte Rahn in der Antwort auf eine Parlamentsanfrage des FDP-Stadtverordneten Oliver Feyl. Organisatorisch sei das Dezernat dem Bürgermeister angegliedert.
Otmar Stein kümmere sich weiter darum, Unternehmensansiedlungen in Gewerbegebieten zu organisieren und Unternehmenskontakte zu pflegen. Als größtes Projekt laufe derzeit die Vermarktung der 30 000 Quadratmeter großen Flächen des Gewerbegebiets Spitzacker in Okarben an der B 3.
Ebenso liefen Vorbereitungen, um weitere Gewerbeflächen zu entwickeln, erläutert Rahn. Dabei gehe es darum, „die noch im Regionalen Flächennutzungsplan ausgewiesenen“ Flächen in den Besitz der Stadt zu bekommen. Konkret ist für Firmenansiedlungen das Areal zwischen Kloppenheim und dem Berufsbildungswerk westlich der B 3 vorgesehen. Dafür ist auch die Ansiedlung der Produktion der Rewe-Metzgerei Wilhelm Brandenburg im Gespräch.
Lange Erfolgsliste
Als Wirtschaftsförderer hat Stein eine lange Liste von Erfolgen vorzuweisen. Beispielsweise gelang es ihm, den Schafstall aus dem Gewerbegebiet Klein-Karben auszulagern und das Areal an Firmen zu verkaufen. Hier wie auch beim Vervollständigen des Gewerbegebiets Okarben-Süd wurden je rund 10 000 Quadratmeter verkauft. In lschwierigen Verhandlungen sicherte Stein langfristig die Nahversorgung in zwei Stadtteilen: In Okarben wurde das „Lädchen für alles“ von Tegut und Berufsbildungswerk angesiedelt. Ebenso stellte er die Weichen für die Zukunft des Nahkauf-Marktes in Petterweil.
Der CDU-Politiker war auch treibende Kraft bei der Vermarktung der übrigen Grundstücke an der Luisenthaler Straße, Heute sind dort Rewe, das Wohn- und Geschäftshaus Bellevue und die Frankfurter Volksbank angesiedelt.
Otmar Steins Husarenstück aber war der Kauf des Dreiecksgrundstücks zwischen Brunnen-, Bahnhof und Landesstraße: Er konnte das Filetstück im Stadtzentrum nur als Kombi-Geschäft mit dem verfallenen Taunusbrunnen-Areal erhalten. Letzteres verkaufte er sofort weiter. Allein hier holte der Politiker einen stolzen sechsstelligen Gewinn für die Stadtkasse heraus. (den)