Karben. Es ist geschafft: Die Ausschreibungen für die Sanierung der Ortsmitte und des nördlichen Ortseingangs im Stadtteil Rendel sollten auf den Weg gebracht werden. Das kündigten Baudezernent Gerd Rippen (Grüne) und die Planer aus dem Rathaus an. Damit können die Bauarbeiten Anfang 2009 beginnen. Das Gesamtprojekt ist trotz der plötzlichen Finanzierungslücke von Anfang Oktober in trockenen Tüchern. Nur eins bleibt noch: Über den umstrittenen Brunnen soll im nächsten Jahr eine Entscheidung gefällt werden.
Gut 2,2 Millionen Euro sollen dann binnen eines knappen Jahres verbaut werden. Davon entfallen mehr als 800 000 Euro auf die Sanierung der Stadtwerke von Kanal und Wasserleitungen. Obendrauf sollen Fahrbahnen und Gehwege für 1,4 Millionen Euro erneuert werden. „Das ist das größte Bauprojekt derzeit in Karben“, erinnert Erster Stadtrat Rippen. Weshalb er Verständnis äußert, dass die Debatte über Einsparungen nach dem Auftauchen des Finanzlochs „ziemlich hohe Wellen geschlagen“ habe. Anfang Oktober hatte die Bad Vilbeler Neue Presse berichtet, dass vom Land 200 000 Euro weniger an Fördergelder fließen als bis dato geplant. Im Sommer, als die Gelder zugesagt wurden, habe es noch besser ausgesehen.
Besonders Stadtplaner Ekkehart Böing habe „viel Energie reingesteckt“, um das Projekt mit den Geldgebern sowie der Politik abzustimmen – und den beiden Baupartnern. Das Land zahlt die Erneuerung der Fahrbahn, die Stadtwerke Kanal- und Wassersanierung, die Stadt die übrigen Sanierungen. Dafür bekommt sie nochmals Fördergeld vom Land aus dem Topf der Dorferneuerung. Böings Kollegin Sylke Radetzky von der städtischen Bauverwaltung erinnert daran, dass das Vorhaben allerdings binnen der vergangenen zehn Jahre um etwa zwei Drittel geschrumpft sei. Statt der gesamten Ortsdurchfahrt sollen nur noch die Abschnitte der Klein-Karbener Straße zwischen Hain- und Pfarrgasse samt des Platzes vor dem Alten Rathaus sowie zwischen Stauffenberg- und Bismarckstraße saniert werden. Auch sind gegenüber den Plänen eine Reihe von Kürzungen erfolgt:
Zwischen Taunusblick und Stauffenbergstraße werden die Gehwege nicht erneuert.
Ortseingang Nord: Nur vier Bäume werden gepflanzt.
Auf den übrigen Gehwegen wird normales Verbund- statt teurerem Betonsteinpflaster verlegt.
Auf dem künftigen Platz am Rathaus wird kein versenkbarer Elektroanschluss gebaut.
Der Containerplatz am Ortseingang bekommt keine Haltebucht. Damit entfallen 427 000 Euro an Kosten auf die Stadt – nach vorher geplanten 327 000 Euro. CDU, SPD, FWG und FDP hatten diesen Plänen zugestimmt. Allein die Grünen seien aus Kostengründen weiter dagegen, sagt Rippen. Ob die Kostenschätzungen stimmen, soll sich zeigen, wenn die Baufirmen ihre Angebote vorlegen. Mitte Dezember sollen die Aufträge vergeben werden. (den)