Eltern von Kita-Kindern müssen sich auf Überprü- fungen ihres Gehalts einstellen. Die Stadt will so ein Schlupfloch bei den Kita-Gebühren schließen.
Karben. Ob Eltern in Karben Kita-Gebühren in korrekter Höhe bezahlen, das will die Stadt künftig stärker überprüfen. Eine generelle jährliche Kontrolle kündigt Bürgermeister Guido Rahn (CDU) an.
Erstmals im April dieses Jahres wolle die Stadt das aktuelle Bruttoeinkommen der Eltern abfragen. Denn die Eltern werden anhand ihres Einkommens bei der Kita-Gebühr eingestuft: Wer weniger verdient, zahlt auch niedrigere Gebühren für die Betreuung seiner Kinder. „Wir wollen die Lücken schließen, die durch die Vergesslichkeit mancher Eltern entstehen“, sagt der Bürgermeister.
Bis 85% Zuschuss
Bisher wurde das Einkommen nur bei der ersten Einstufung abgefragt. Steige das Einkommen der Eltern später, vergäßen diese häufig, diese Veränderung im Rathaus mitzuteilen.
Die Stadt Karben berechnet die Kita-Gebühren quasi rückwärts: Zu Grunde gelegt werden die (vom Stadtparlament festgelegten) fixen Kosten je zeitlichem Modul je nach Betreuungsdauer der Kinder zwischen 7 und 17 Uhr. Dabei kostet das Grundmodul für Kleinkindbetreuung von 8 bis 14.15 Uhr stolze 930 Euro, die Kita von 8 bis 12.30 Uhr noch 565 Euro und die Hortbetreuung 575 Euro.
Auf die entstehenden Gesamtsummen räumt die Stadt dann Zuschüsse ein. Diese richten sich je nach Einkommen. Sie liegen in sechs Stufen zwischen 85 Prozent für Niedrigverdiener bis 2000 Euro monatlichem Haushaltseinkommen und 70 Prozent für die am besten verdienenden mit mehr als 8000 Euro. Für die Horte geht die Staffelung von 82 bis 65Prozent.
Darüber hinaus hat das Stadtparlament beim jüngsten Überarbeiten der Kita-Satzung die Daumenschrauben an anderer Stelle ebenfalls leicht angezogen: So gibt es den 50-Prozent-Rabatt für ein Zweitkind in einer Kita nur noch dann, wenn das Kind eine Kita im Karbener Stadtgebiet besucht.
Diese Einschränkung gilt schon länger für Drittkinder, die kostenlos in die Kita gehen. Die Stadt will so verhindern, dass sie höhere Anteile von Kita-Gebühren anderer Orte selbst bezahlen muss, wenn Kinder auswärts betreut werden. Denn für alle Karbener Kinder muss die Kommune Betreuungsplätze bereit halten – selbst wenn die Kinder eine Kita in einem anderen Ort besuchen. Vom dortigen Betreiber erhält sie dann eine Rechnung. (den)