Die Brandschutzprobleme im Degenfeldschen Schloss sind vorübergehend gelöst. Jugendclub und Heimatmuseum können weiter öffnen. Und im Museum geht man an die Neuausrichtung.
Karben. Binnen weniger Tage hat die Stadt das Schloss mit Brandschutz nachgerüstet: Ein Durchbruch zum Nordflügel bildet einen zweiten Fluchtweg, in der Vorfahrt hält ein Parkverbot Raum frei für Rettungskräfte. Das Haus erhält Feuerlöscher, Fluchtwegebeschilderung und Rauchmelder, erklärt Bürgermeister Guido Rahn (CDU). „Mit kleinen Maßnahmen ist der Betrieb vorübergehend weiter möglich.“
Mittelfristig müsse nun ein Brandschutzkonzept her und wohl eine Fluchttreppe aus dem Obergeschoss, erläutert Rahn. Die neuen Eigner des Groß-Karbener Schlosses ließen das erarbeiten. Über die Kosten werden sie mit der Stadt wohl noch verhandeln. Denn erst nach dem Verkauf hatte sich herausgestellt, dass das Museum und der Jugendclub nie genehmigt worden waren.
Bei einem Krisentreffen am Donnerstagabend besprach Rahn mit den 20 Aktiven des Aufsichtsdienstes des Geschichtsvereins das weitere Vorgehen im Museum. Die Stadt wolle das Haus „auf das fokussieren, was das Museum ausmacht“, nämlich das Landwirtschaftsmuseum. Außerdem sollten mit Projekten Besucher angelockt werden, also mehrfach im Jahr kleine Einzel- und Wechselausstellungen. „Wir müssen überlegen, wie wir die Exponate zeigen können, ohne dass sie verstauben“, findet Rahn. Er habe „ein klares Bekenntnis der Stadtregierung für das Museum“ abgelegt, lobt Charlotte Jäkel, die Sprecherin des Aufsichtsdienstes, den Bürgermeister. Wechselnde Ausstellungen, um mehr Menschen anzulocken, „sind grundsätzlich auch unsere Zielvorstellung“. Doch gehe dies weit über die Aufsichtsdienste hinaus. „Wir sind aber nur eine kleine, überalterte Gruppe“, warnt Charlotte Jäkel. (den) Seite 5