Karben. In Zeiten des Klimawandels freuen sich alle, wenn in der Stadt neue Bäume gepflanzt werden. Laut Bürgermeister Guido Rahn (CDU) will Karben noch in diesem Jahr 670 Bäume in die Erde bringen.
So gut gelaunt wären die Karbener Grünen mit Sicherheit noch nie zumindest aber selten aus einer Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung und Infrastruktur nach Hause gegangen. Doch am Dienstagabend in der Vorwoche war kein einziger Grünen-Stadtverordneter da. So freuten sich die anderen Fraktionen über eine Mitteilung von Bürgermeister Guido Rahn. »Die Stadt wird noch in diesem Jahr 100 zusätzliche Bäume am renaturierten Nidda-Ufer pflanzen«, kündigte er im Ausschuss.
Kurze Zeit später erhöhte sich die Zahl der neu zu pflanzenden Bäume noch mal: »Die Stadt wird für jeden der im Zweiten Weltkrieg gefallenen Karbener Bürger noch in diesem Jahr einen Baum pflanzen.« Das seien 570 Bäume. Somit will die Stadt also in der herbstlichen Pflanzperiode insgesamt 670 Bäume im Stadtgebiet setzen. Gut fürs Klima ist das allemal.
SPD-Anträge gebilligt
Somit hat die SPD mit ihren Anträgen beim Magistrat offene Türen eingerannt. In dem ersten Antrag heißt es, der Magistrat werde beauftragt, auf städtischen Parkplätzen wie etwa am Bahnhof Groß-Karben beidseitig, auf dem Hessenringparkplatz und an der Sportanlage Waldhohl weitere Bäume anzupflanzen. Zudem solle die Stadt mit Grundstückseigentümern etwa von Rewe oder dem Selzerbrunnencenter in Verhandlungen treten mit dem Ziel, auch dort weitere Bäume anzupflanzen. Damit könne mittel- und langfristig das Kleinklima verbessert werden. Bürgermeister Rahn sagte, man werde dies »gerne prüfen«. Der Antrag wurde dann einstimmig im Ausschuss zur Annahme für die Stadtverordnetenversammlung empfohlen.
Eine Mehrheit erhielt auch ein Prüfantrag: Der Magistrat soll prüfen, ob entlang des Klingelwiesenweges bei Okarben standortgerechte Bäume und in den Zwischenräumen standortgerechte Sträucher gepflanzt werden könnten. Bäume und Büsche sorgen für eine Reduzierung der Kohlendioxidemissionen und produzieren gleichzeitig Sauerstoff. Baum- und Buschstreifen bieten darüber hinaus einen Trittstein für die Tierwelt, und sie verbinden die Biotopgebiete rund um den Ludwigsbrunnen mit der Nidda. Schließlich hätten Bäume und Büsche eine windbrechende Funktion, wodurch die Austrocknung von umliegenden Ackerflächen vermindert werden könne.
Rahn wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass der Weg nicht der Stadt gehöre. Zudem müsse zunächst festgestellt werden, wem die angrenzenden Grundstücke gehörten. Deswegen empfahl er die Annahme des Antrages als Prüfantrag. Es könne sein, dass die Prüfung ergebe, dass an einigen Stellen nichts gepflanzt werden könne, weil die Abstände zu den Gehwegen und Straßen zu gering seien und es deshalb Probleme für die Radfahrer gebe, weil die Baumwurzeln den Weg hochdrückten.
Kritisch sahen diesen Antrag die Freien Wähler. Die Idee sei nicht schlecht, sagte Thorsten Schwellnus, »wir finden das aber keinen gangbaren Weg«. Als Prüfungsantrag wurde der SPD-Antrag angenommen gegen je eine Neinstimme aus FW und CDU.