Karben. Die Stadt stockt bei ihren hauptamtlichen Mitarbeitern auf, damit die Betreuung der Flüchtlinge besser funktioniert. Gefordert hatten das auch die Grünen in einem Haushaltsantrag: Sie wollten 60 000 Euro bereitstellen, um einen Sozialarbeiter einzustellen.
„Den Bedarf sehen wir auch“, erklärt Bürgermeister Guido Rahn (CDU). In der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses erklärte er den Stadtverordneten, dass dies eine Mitarbeiterin der Stadt übernehmen könne. „Ein Vorgespräch mit der Kollegin haben wir schon geführt“, erläutert der Rathauschef. Sie sei Sozialpädagogin und wolle ohnehin ihr Betätigungsfeld wechseln. Die Frau könne schon Mitte Januar mit der Flüchtlingsbetreuung anfangen.
Der Grünen-Antrag sei somit nicht nötig, sagt Rahn. „Wir haben genug Reserve.“ Woraufhin die Partei ihre Forderung auch zurückzog.
Allerdings stockt die Kommune noch an einer zweiten Stelle auf: Für das Kommunale Immobilienmanagement (Kim) hat der Bürgermeister in letzter Minute 36 000 Euro weitere Kosten beantragt, um einen weiteren Hausmeister einzustellen. Die bisherigen Kim-Mitarbeiter schafften es nicht mehr, die zunehmende Zahl von Unterkünften für Flüchtlinge zu betreuen. Finanziert werde die Stelle aus dem Geld, das die Stadt für die Flüchtlingsbetreuung erhalte. Es gebe „positive Signale“ von Landrat Joachim Arnold (SPD), dass Karben bald mehr Geld vom Kreis für die Flüchtlingsbetreuung erhalten könne. Bisher streitet die Stadt wie auch ihre Nachbarin darum, dass der Kreis alle Kosten für die Flüchtlingsunterbringung übernimmt.
Der Landrat wolle offenbar „eine Lösung finden mit den klagenden Städten Karben und Bad Vilbel“, sagt Rahn. In erster Instanz vor Gericht hatten die Städte zwar verloren, sind jedoch in Berufung gegangen. Sie fordern, dass der Kreis und die nachfolgenden Ebenen alle Kosten für die Flüchtlinge tragen. Bisher aber zahlt der Kreis nur Teile der aufgelaufenen Kosten zurück. (den)