Bad Vilbel. Bis kurz vor Ablauf der Annahmefrist schien es so, als würde auch der zweite Versuch der Finanzinvestoren Bain und Cinven scheitern. Aber als die gesetzte Frist am 16. August um Mitternacht endete, war 63,85 Prozent der ausgegebenen Aktien der Stada AG den Anbietern zugesprochen worden. Damit war die Mindestquote von 63 Prozent knapp überschritten worden. Die Übernahmeschlacht ist damit entschieden und Stada verliert nach 122 Jahren ihre Eigenständigkeit.
Bis zum 1. September können nun weitere Aktionäre, die noch gezögert hatten, das Angebot annehmen. Stolze 5,3 Milliarden Euro sei den beiden Fonds die Übernahme der Stada AG wert, schreibt die Frankfurter Neue Presse. Wie Stada-Vorstandsvorsitzender Engelbert Coster Tjeenk Willink mitteilte, werde sich das Unternehmen nun „wieder voll auf das operative Geschäft konzentrieren und die erfolgreiche Wachstumsstrategie mit der Unterstützung zweier starker Partner konsequent weiter vorantreiben können.“
Die Gewerkschaftsvertreter zeigten sich zwar erleichtert, dass „der Poker um die Machtverhältnisse des traditionsreichen Arzneimittelherstellers nunmehr sein vorläufiges Ende gefunden“ habe, aber seitens der Beschäftigten von Stada herrsche Unsicherheit über die zukünftige Ausrichtung und Fortentwicklung des Unternehmens am Standort Deutschland.(hir)