Bad Vilbel/Frankfurt. Obwohl Politik und Justiz in diesem Jahr den Generika-Herstellern hier zu Lande das Leben besonders schwer machen, will die Stada AG 2008 ihre Rekordserie fortsetzen und Umsatz und Gewinn zum 13. Mal in Folge auf neue Höchststände bringen. „2008 wird zwar ein schwieriges, aber auch wieder ein gutes Jahr“, sagte Vorstandschef Hartmut Retzlaff bei der Pressekonferenz. Der Konzern könne auch in schwierigem Umfeld nachhaltiges operatives Wachstum erreichen.
Den Heimat-Standort vernachlässigen die Bad Vilbeler gleichwohl nicht: Kürzlich haben sie den Grundstein für ein neues Hochregallager in Florstadt gelegt. Und nun planen sie ein Labor-Gebäude in Bad Vilbel, in der Stadastraße. Investitionssumme rund 15 Millionen Euro. Auch die Logistik soll ausgeweitet werden. Wie Retzlaff erläuterte, soll der Baubeginn auf dem eigenen Gelände noch in diesem Jahr erfolgen.
Insgesamt will das Unternehmen in Bad Vilbel 125 neue Jobs schaffen. 1050 waren es Ende 2007, 1184 in ganz Deutschland – etwas mehr als im Vorjahr. Kräftig nach oben gegangen ist die Mitarbeiterzahl im Ausland, wo Stada weiter zugekauft hat: Von 4340 auf 6610.
Der Umsatz werde zweistellig zulegen, versicherte Retzlaff – 2007 war der Umsatz um 26 Prozent auf 1,57 Milliarden Euro geklettert. Etwas vorsichtiger zeigte er sich mit Blick auf die erwartete Gewinnsteigerung, „weil wir natürlich wissen, dass Preiserosionen stattfinden werden“. Stada sei aber bei aktuellen Analysten-Schätzungen, die auch beim Gewinn von zweistelligen Zuwachsraten ausgingen, nicht „pessimistisch“. Im vergangenen Jahr war der Konzerngewinn von Deutschlands drittgrößtem Generika-Hersteller trotz einiger Sonderbelastungen um 14 Prozent auf 105,1 Millionen Euro gestiegen. 2007 ging Stada im Zuge der Rabattverträge als Sieger aus dem deutschen Generika-Markt hervor. Die Bad Vilbeler steigerten ihren Marktanteil von 9,8 auf 11,2 Prozent. Und Retzlaff plant nach eigener Aussage weitere Akquisitionen, vor allem in Polen und der Ukraine.
Die Expansion in Bad Vilbel kommentierte der Erste Stadtrat Jörg Frank mit den Worten: „Mir fällt ein Stein vom Herzen, das ist ein wunderbares Signal für unsere Stadt!“ (sam)