Bad Vilbel. Der Generika-Hersteller Stada steuert nach den ersten neun Monaten 2006 weiter auf Wachstumskurs. Der Generikahersteller Stada hat nämlich im dritten Quartal ungeachtet der jüngsten Preissenkungen mehr umgesetzt und verdient. Der Umsatz legte auf knapp 290,3 Millionen Euro von 246,8 Millionen im Vorjahr zu, wie das Unternehmen aus Bad Vilbel am Dienstag mitteilte. Der Quartalsgewinn sprang auf 17,9 Millionen Euro von 1,4 Millionen ein Jahr zuvor. Gründe waren unter anderem niedrigere Steuerzahlungen und geringere Sonderbelastungen. In den ersten neun Monaten stieg der Gewinn um 80 Prozent auf 60,1 Millionen Euro. Der Umsatz legte um 18 Prozent auf 870,3 Millionen Euro zu, teilte die im M-Dax notierte Bad Vilbeler Stada Arzneimittel AG mit. Die Auswirkungen der von der großen Koalition geplanten Gesundheitsreform seien zwar noch nicht abzusehen, dank seiner zunehmend internationaleren Ausrichtung rechnet das Unternehmen aber auch künftig mit Zuwächsen.
Stada hatte im dritten Quartal die serbische Hemofarm-Gruppe, einen Anbieter von Nachahmerpräparaten in Osteuropa, für 494 Millionen Euro übernommen – die größte Akquisition in der Unternehmensgeschichte. Der Zukauf solle mittelfristig zusätzliche Gewinne im „klar zweistelligen Millionenbereich“ bringen, hieß es. Weitere Übernahmen seien vorstellbar.
In den USA trennte sich Stada inzwischen von dem verlustbringenden Generika-Geschäft. Dadurch wurde das Ergebnis um zwölf Millionen Euro belastet. Stada erwirtschaftet inzwischen fast 60 Prozent der Umsätze im Ausland. Das internationale Wachstum lag in den ersten neun Monaten bei 25 Prozent und damit klar über dem im Heimatmarkt Deutschland (neun Prozent).
Generika machen rund 70 Prozent der Erlöse aus. Durch ein Anfang Mai in Kraft getretenes Gesetz, das sich auf die Lagerhaltung im Großhandel und bei Apotheken ausgewirkt habe, gingen die Verkäufe von Nachahmer-Medikamenten bei der deutschen Nummer drei ebenso wie bei den einheimischen Konkurrenten zurück.
Das Stada-Management hält diese Delle aber nur für einen vorübergehenden Effekt. Von Januar bis September wurden 250 neue Produkte im Markt eingeführt. Die „Pipeline“ sei weiterhin gut gefüllt, sagte Vorstandschef Hartmut Retzlaff. Das operative Ergebnis (erste neun Monate: plus 29 Prozent auf 114 Mio Euro) solle in Zukunft stärker als der Umsatz wachsen. (dpa/sam)