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Sehnsüchte erfüllen

St.-Nikolaus-Kirche erstrahlt nach Sanierung in neuem Glanz

Alles strahlt und glänzt in der neuen Kirche (von links): Jürgen Werner und Pfarrer Herbert Jung. Foto: Kopp
Alles strahlt und glänzt in der neuen Kirche (von links): Jürgen Werner und Pfarrer Herbert Jung. Foto: Kopp

Sie war dunkel, bot eine schlechte Akustik: Die St.-Nikolaus-Kirche in der Quellenstraße war nicht das, was man als einladende Kirche bezeichnen konnte. Nach gut einem halben Jahr sind die Umbauarbeiten fertig. Das Ergebnis können Interessierte am Donnerstag begutachten.

 

Bad Vilbel. Zwei strahlen mit der generalüberholten katholischen St.-Nikolaus-Kirche in der Kernstadt um die Wette: Jürgen Werner vom Förderverein und Pfarrer Herbert Jung sind glücklich, ihren Gemeindemitgliedern ganz neue Gottesdienste und einiges darüber hinaus anbieten zu können. Für rund 600 000 Euro hat die Kirche seit Oktober ein neues Antlitz erhalten.

Die Vorbereitungen zur Modernisierung sind aber bereits wesentlich früher getroffen worden. Bereits im September 2016 wurden die Pläne für den Umbau vorgestellt, die Gemeindemitglieder konnten sich mit eigenen Ideen einbringen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.

So wurden die Metalltüren des Eingangs durch Glastüren ersetzt, alleine das bringt etwas mehr Licht ins Gotteshaus. Und auch gleich der erste Raum präsentiert sich völlig neu. Die Werktagskapelle mit einer Marienfigur und Holzfiguren aus dem 18. Jahrhundert, die noch aus der Vorgängerkirche stammen, war dunkel und zugestellt. Ein neues Oberlicht und ein Seitenfenster bringen Helligkeit, eine neue Möblierung ermöglicht Parallelveranstaltungen, wenn der Hauptraum belegt ist, aber auch Platz etwa für den Kommunionsunterricht. Die Kapelle soll fortan täglich geöffnet und durch den Eingang von Parkplatzseite erreichbar sein. „Wir wollen uns als Gemeinde insgesamt mehr öffnen“, sagt dazu Jürgen Werner und lädt dazu ein, die Kapelle zu nutzen.

Bessere Akustik

Durch das Foyer, das ebenfalls mehr Glas aufweist und dadurch heller wird, geht es in das eigentliche Gotteshaus. Hier werden gleich zahlreiche Veränderungen sichtbar. Die Wände erstrahlen in neuem Glanz, meist in dunkelblau, Gold-Akzente nehmen die Muster der Fenster auf. Auch das architektonische Oktagon ist nun durch Neugestaltung wieder deutlicher sichtbar. Sowohl im Foyer als auch im Kirchensaal sorgen große LED-Lichtkränze für eine gute Ausleuchtung. „Das Licht können wir so steuern, dass etwa der Bereich um den Altar oder bei Konzerten auch die Orgel besonders im Fokus stehen“, erklärt Pfarrer Jung stolz.

Hinzu kommt eine neue vollautomatische Lüftung, die im Winter Wärme, im Sommer Kühle verschafft. Die alte Decke wurde ebenfalls erneuert, so dass sich der Gesang der Gemeinde oder eines Chores nicht von unzähligen Ecken widerhallt. „Die Akustik ist deutlich besser geworden“, freut sich Jürgen Werner über Rückmeldungen von Gemeindemitgliedern.

Auch die Sakramentskapelle am Rand des großen Raumes wurde neu gestaltet, hinzu kommen ein separates Beicht- oder Gesprächszimmer und eine neue Toilettenanlage. Viele weitere Details zaubern ein Lächeln auf die Gesichter von Jung und Werner.

Rund ein Drittel der Kosten werden vom Bistum übernommen, ein weiteres Drittel hat die Gemeinde aus ihren Rücklagen genommen. Die fehlenden 200 000 Euro sollen aus Spenden eingenommen werden. 65 000 Euro sind bereits da, der Rest soll über Veranstaltungen in den kommenden Jahren hinzukommen. „Wir liegen hier sehr gut im Plan, gingen ursprünglich von zehn Jahren aus“, sagt Werner dazu.

Eröffnung am Freitag

Spenden kann man am Freitag, 8. Juni, auch, „doch das ist dann nicht unser Hauptanliegen, wenn wir die Kirche der Öffentlichkeit vorstellen“, sagt Werner. Eingeladen sind explizit alle, nicht nur Mitglieder der Gemeinde. Das gelte aber auch für andere Veranstaltungen“, wir wollen Ansprechpartner für alle Bewohner der Kernstadt sein“, fügt Pfarrer Jung hinzu.

Die feierliche Eröffnung am Donnerstag steht unter dem Titel „Der Sehnsucht einen Raum geben“. Auch hier bezieht sich Jung auf die Sehnsüchte aller Menschen, gleich welcher Weltanschauung. Ab 19 Uhr können sich Besucher in der Kirche über den Umbau informieren, dazu gibt es Musik von Orgel und Harfe. Danach wird im Gemeindehaus gegenüber gefeiert.