Karben. In diesem Jahr soll das Karbener Stadion an der Waldhohl endlich komplettiert werden. Das Sportgelände soll um ein Funktionsgebäude und einen Kunstrasen-Fußballplatz ergänzt werden. Für den Start des Genehmigungsverfahrens haben die Stadtverordneten kurz vor dem Jahreswechsel grünes Licht gegeben.
„Es ist dringend, dass dort etwas geschieht“, sagt CDU-Stadtverordneter Gerhard Christian, der das Stadion als Hobbysportler regelmäßig nutzt. Das Problem sei, dass eine Umkleidemöglichkeit fehle.
Inzwischen habe die Verwaltung die Wünsche der Vereine erfasst, erklärt Bürgermeister Guido Rahn (CDU). Doch nicht alle Ideen könnten umgesetzt werden. „Wir machen, was sinnvoll ist, aber kein Wünsch-dir-was.“ Zum Beispiel erteilt er dem Wunsch der Fußballer der KSG 1920 Groß-Karben für eine Sauna eine Absage.
Für die KSG solle ohnehin nebenan ein neuer Kunstrasenplatz entstehen. Ihr bisheriges Sportgelände am Park solle einem neuen Wohngebiet weichen. Mit den Erlösen daraus will die Stadt den Bau des neuen Platzes und des Funktionsgebäudes bezahlen. Das Gebäude soll zugleich das neue Vereinsheim der 1920er werden.
Doch auch die übrigen Vereine sollen das Gebäude nutzen können. „Die Turnvereine wollen gemeinsam einen Raum für Gymnastik und Kampfsport einrichten“, sagt der Rathauschef. Ihn wollten die Vereine selbst bestücken und unterhalten. Für sie von Vorteil: Könnten Gymnastikkurse hierher wechseln, „würde Kapazität in anderen Sporthallen frei“. Diese könnten dann Sportler nutzen, die dringender auf eine große Halle angewiesen seien.
Für den Neubau wolle man im Rathaus auf schon vorhandene, sieben bis acht Jahre alte Planungen zurückgreifen. „Die werden überarbeitet“, kündigt Rahn an. Doch kommen von der SPD Bedenken: „Dass wir mit dem neuen Baugebiet die alten Probleme wieder bekommen“, fürchtet Stadtverordneter Harald Ruhl. Er meint, dass sich Anwohner im künftigen Baugebiet Waldhohl nördlich des Stadions durch den Betrieb auf dem Fußballplatz gestört fühlen könnten. Deshalb regt er an, eine weitere benachbarte Fläche vorzuhalten, um den neuen Platz eventuell erneut verlegen zu können, falls es denn Beschwerden gebe.
Als „eine Schnapsidee“ lehnt Rahn das Ansinnen ab. Doch auch Andreas Haufert (Grüne) mahnt: „Das Problem in Bad Vilbel lehrt uns, vorsichtig zu sein.“ Dort hatte ein Anwohner durchgesetzt, dass die Trainingszeiten des FV abends stark eingeschränkt werden.
Die Bedenken seien zwar berechtigt, so der Bürgermeister. Doch werde kein Kläger eine Chance haben. Die Stadt müsse für die Genehmigung ohnehin ein Lärmgutachten erstellen lassen. Auch werde der neue Platz mit 80 Metern so weit wie möglich von Wohnhäusern entfernt sein. Heute kicken die 1920er nur zehn Meter von den Häusern entfernt. (den)