Karben. Im Mittelpunkt stehen, das ist nichts für Jörg K. Wulf. Der Sport, die Vereine sind dem Vorsitzenden des KSV und des Wetterauer Sportkreises wichtig. Sich zu engagieren gehört für ihn dazu. Für sein Engagement ist Wulf nun mit dem Sportehrenpreis der Stadt Karben ausgezeichnet worden. »Ich danke allen Mitgliedern meines Vereins«, Jörg K. Wulfs Stimme stockt. Sichtlich ergriffen hält er inne, winkt noch einmal und dreht sich zur Seite.
Dass dieser Moment ihm viel bedeutet, ist unschwer zu erkennen. Applaus hallt dem 74-jährigen Sportfunktionär aus dem Saal des Bürgerzentrums, wo an diesem Samstagabend die Karbener Sportler geehrt werden, entgegen.
Viel Zeit fürs Ehrenamt
Den Beifall hat sich der in vielen Funktionen für den Karbener Sport aktive Wulf redlich verdient, das ist in diesem Moment im Bürgerzentrum zu spüren. »Wie kaum ein anderer hat sich Jörg Wulf um den Karbener Sport verdient gemacht, daher ist es mir eine große Freude ihm heute diesen Preis überreichen zu dürfen«, sagt Bürgermeister Guido Rahn. »Die Vereinsarbeit ist nicht einfach und oft wird nur gefordert. Dank bekommt man eher selten. Das soll heute anders sein.«
1977 nach Karben gezogen engagiert sich Wulf bald als Elternbeirat und auch im sozialen Bereich bringt er sich ein. Doch seine große Leidenschaft gilt dem Sport und ganz besonders »seinem« Verein, dem KSV, damals noch KSV Klein-Karben. Als Abteilungsleiter Tennis wird er zuerst bekannt, dann in zahlreichen anderen Funktionen im Vorstand. Im Jahr 2006 wird er zum Vorsitzenden gewählt. Dieses Amt hat er bis heute inne. Das Tennis ist weiterhin seine große Leidenschaft.
Manche hätten an dieser Stelle den Schlussstrich gezogen, gesagt: Das ist genug ehrenamtliches Engagenment. Nicht Jörg K. Wulf. Er bringt sich als Vize-Vorsitzender der ARGE-Sport in Karben ein, ist Vorsitzender des Sportkreises Wetterau sowie auf Landesebene Vorstandsmitglied der hessischen Sportkreise. Viel Zeit verschlingt das Ehrenamt, doch Wulf tut es gerne.
»Wenn es darum geht, sich für Karben und den KSV einzusetzen, führt kein Weg an Jörg Wulf vorbei«, sagt Rahn. »Mehrmals im Jahr kommt er bei mir vorbei mit einer großen Liste an Vorschlägen im Gepäck. Doch Jörg Wulf ist niemand der nur fordert, sondern jemand der selbst mit anpackt und gestalten will. Das ist großes ehrenamtliches Engagement.«
Vor allem zeichne Wulf eines aus: Trotz seines großen Einsatzes und Verdienstes um den Karbener Sport sei er stets bescheiden geblieben. Er dränge sich nicht in den Vordergrund. Selbst die ihm an diesem Abend zugewandte Aufmerksamkeit schien ihm fast unangenehm zu sein.
Dazu passt, dass er in seiner Dankesrede kaum auf sich selbst zu sprechen kommt. »Gerne nehme ich den Preis stellvertretend für die mich unterstützenden Menschen entgegen«, sagt er. Denn alleine, das steht für ihn fest, hätte er das alles nicht geschafft.
Ohne die Mitglieder des KSV, die ihm die Ämter anvertrauten oder die Vereinsdelegierten, die ihn zum Vorsitzenden aller Sportvereine in der Wetterau wählten und ihm dieses riesige Vertrauen entgegenbrachten, wäre sein gesamtes Engagement nicht möglich.
Vor allem jedoch gilt sein Dank einer Person: Seiner Frau Christa. »Ohne ihre Unterstützung und ihre Großzügigkeit, eigene Interessen oftmals hinten anzustellen, wäre ich nicht dazu in der Lage dies alles zu machen.«