Bad Vilbel. Einstimmig hat der Ortsbeirat Massenheim beschlossen, ein Spendenkonto einzurichten, aus dem zusätzliche, vom Land nicht bezuschusste Maßnahmen bei der naturnahen Umgestaltung des Erlenbaches finanziert werden. Zwar trägt der Antrag den Briefkopf der CDU, doch ausdrücklich weist Fraktionschef Thorsten Hering darauf hin, dass er auf Initiative von und in Zusammenarbeit mit Peter Paul (Grüne) erarbeitet wurde.
Dahinter steckt der Gedanke, dass im Zuge des Vorhabens wünschenswerte Maßnahmen ergriffen werden können, die nicht nur der ökologischen Aufwertung, sondern auch der Verschönerung des Ortsbildes dienen, aber außerhalb des Landesprogramms „Naturnahe Gewässer“ liegen.
Der Ortsbeirat soll über die Mittel des Kontos verfügen und einzelne Maßnahmen mit der Stadt abstimmen. So nennt der Antrag etwa die Freilegung des Römerbrunnenablaufs, was sich allerdings als schwierig erweisen könnte, da mittlerweile dicke Wurzeln der umliegenden Kastanien entfernt werden müssten, wie Josef Knipf im Bürgergespräch erläuterte. Dennoch, erste Spendenzusagen gibt es laut Antragsteller bereits: Der Verein „Wir Massemer“ hat auf seiner Jahreshauptversammlung beschlossen, für das Projekt 2011 und 2012 jeweils 1000 Euro zur Verfügung zu stellen. Obwohl sie „zum Wohle Massenheims“ zustimmte, tat sich die SPD mit dem Antrag schwer. Bernd Hielscher sieht darin ein Mäzenatentum, das problematisch sei. Da Spenden steuerlich abzugsfähig seien, stellten sie einen Eingriff in die Finanzen von Bund, Ländern und Kommunen dar, „die eh kein Geld haben“. Letztlich behinderten sie damit die Planungen der Stadt. Zudem müssten schnell realisierte Dinge dauerhaft gepflegt werden.