Bad Vilbel. „Ein erfolgreiches Bürgerbegehren und fünf Kandidaten für das Bürgermeisteramt in unserer Stadt sind zwei äußerst wichtige und erfolgreiche Bausteine für unser Konzept von Transparenz und Bürgerbeteiligung“ erklärte das Vorstandstrio der Bad Vilbeler SPD, Udo Landgrebe, Rainer Fich und Walter Lochmann.
Die Genossen sehen sich in ihrer Auffassung bestätigt, dass im Bereich der Innenstadtgestaltung Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr „amateurhaft agiert“ hätte. Sie halten dem Rathauschef vor, er hätte sich vor klaren Entscheidungen gedrückt und „krampfhaft Transparenz und Bürgerbeteiligung“ vermieden. Neue Mitte und die Brückenmediathek bezeichnen sie als „unausgegorenes Projekt“, das man den Bürgern habe überstülpen wollen und dessen Finanzierung „bezüglich der Folgekosten vollkommen intransparent“ wäre.
„Wer das Reifschneiderhaus verkauft, ohne die Möglichkeiten eines stimmigen Ensembles Kunstschule und Mediathek auf diesem Gelände ernsthaft zu prüfen und die Bürgerinnen und Bürger, die der Nidda-Überbauung skeptisch gegenüberstehen, pauschal als bildungsfeindlich bezeichnet, ist nicht in der Lage, Bad Vilbel in schwieriger werdenden finanziellen Zeiten zu steuern“, heißt es wortwörtlich in der Stellungnahme des Genossentrios, das so tut, als hätte das Reifschneiderhaus der Stadt gehört und nicht seinem Besitzer.
Dass Dr. Stöhr noch Anfang Dezember den Unterstützern des Bürgerbegehrens pauschal vorgehalten habe, sie gefährdeten die Entwicklung der Stadt, dann aber bei Entgegennahme der Unterschriften „sich als quasi Erfinder eines Bürgerbegehrens geriert“ habe, zeige, dass ihm „eine klare Linie“ fehle. Das sei aus Sicht der SPD „die Hauptursache für die schleppende Entwicklung der Stadt“.
Das Bürgerbegehren sei ein deutlicher Fingerzeig für die Verantwortlichen, nun sei „politisches Fingerspitzengefühl“ nötig, um die Lage zu klären. „Wir erneuern unseren Vorschlag eines Investorenwettbewerbs, um die Entwicklung der Neuen Mitte samt notwendiger Mediathek voranzubringen“, so Landgrebe, Fich und Lochmann. Die sachlich nicht überzeugende Koppelung von Nidda-Überbauung, Renaturierung und Neuer Mitte stünde auf dem Prüfstand. Jetzt würde ein Bürgermeister gebraucht, der die Bevölkerung versöhne statt spalte, der die Stadt mit Ideenreichtum und Engagement voranbringe. Nach Überzeugung des SPD-Trios wäre das Helmut Betschel-Pflügel. (sam) Seite 3