Karben. Im Saal des Albert-Schäfer-Hauses in Petterweil duftete es nach Kaffee und Kuchen, die kommissarischen SPD-Vorsitzenden Miriam Bickelhaupt und Benedict Heybeck begrüßten die Mitglieder zur Jahreshauptversammlung des SPD-Ortsvereins Karben.
Martin Menn, Ortsvorsteher von Groß-Karben, übernahm wie im Vorjahr die Leitung der Sitzung. Die Tagesordnung sah auch die Wahl von Delegierten für die Europawahl vor. Kaum waren die Delegiertenwahlen erledigt, spurtete ein Mann in den Saal, baute innerhalb von Sekunden ein Roll-up mit seinem Ganzkörperfoto in Lebensgröße und dem selbstbewussten Hinweis »Rouven Kötter – Unser neuer Landrat« auf.
Und er begann, seinen Wahlslogan »HeimatMacher« zu erklären. »Nein, nicht ich bin der ›Heimat-Macher‹. Wir haben viele engagierte Menschen in unserem Wetteraukreis, die ihn prägen und gestalten, die ihn weiterentwickeln und liebenswert machen. Wir alle sind ›HeimatMacher‹«, sagte Kötter. »Heimat ist nicht nur der Ort, in dem wir wohnen, sondern Heimat ist da, wo unser Herz schlägt. Ich möchte während meines Wahlkampfes bis zur Landratswahl am 8. Oktober mit möglichst vielen Menschen ins Gespräch kommen und hoffe, dabei viele Informationen, Anregungen und Ideen für meine Arbeit mitzunehmen.« Zu Karben habe er einen näheren Bezug, da sein Vater in Burg-Gräfenrode (Roggau) wohnt und er als Kind auch gern Zeit bei seiner dort lebenden Oma und Familie verbracht habe.
Kötter erläutert seine Schwerpunktthemen
Fünf Schwerpunktthemen sieht Kötter für seine Landratskandidatur: Umwelt und Energie, Wirtschaft und Finanzen, Ehrenamt, Mobilität und »der Mensch im Mittelpunkt«. Derzeit ist Kötter hauptamtlicher Erster Beigeordneter im Regionalverband Frankfurt/Rhein-Main. Beispielsweise Mobilität: »Mein Credo ist: Jeder darf Auto fahren, aber niemand soll Auto fahren müssen, um zum Ziel zu kommen. Daher sollen Bus- und Bahnangebote stimmen, auch Radfahrwege in und zwischen den Orten müssen da sein.
»Ich liebe meine Heimat, und ich liebe es, politisch zu gestalten und nicht nur zu verwalten. Ich möchte die Stärken und die Vielfalt aller Städte und Gemeinden im Wetteraukreis bündeln. Dabei Potenziale erkennen, Impulse geben und mit Nachhaltigkeit und mutigen Entscheidungen die Zukunft gestalten. Und das gemeinsam mit allen anderen Heimat-Macherinnen und Heimat-Machern.« Nach der Diskussions- und Fragerunde packte Kötter sein Roll-up ein und eilte, versorgt mit einem Präsent, zum nächsten Termin.
Es folgten Berichte des kommissarischen Vorsitzenden-Teams, des Kassierers und der Kassenprüfer sowie die Entlastung des Vorstands durch das einstimmige Votum der anwesenden SPD-Mitglieder. Fraktionsvorsitzender Thomas Görlich und der ehrenamtliche Stadtrat Manfred Winter, der in seinem Aufgabenbereich den städtischen Seniorenbeirat betreut, berichteten über ihre Tätigkeiten.
Die im Vorjahr geänderte Ortsvereinssatzung sieht die Wahl von zwei bis drei gleichberechtigten Vorsitzenden vor. Es kandidierten die kommissarischen Vorsitzenden Miriam Bickelhaupt und Benedict Heybeck sowie die Beisitzerin Sarah Al Rachid. Miriam Bickelhaupt wurde einstimmig gewählt, Benedict Heybeck bei einer Enthaltung und Sarah Al Rachid bei einer Enthaltung und einer Gegenstimme. Alle drei nahmen die Wahl an.
Ehrenvorsitzender Klaus-Peter Hampf dankte der Ortsvereinsvorsitzenden Nora Zado, die aus beruflichen Gründen nicht mehr für den Vorsitz kandidiert hatte, aber als Stadtverordnete in Karben weiterhin aktiv in der Politik mitarbeitet.
Die frisch gewählten Vorsitzenden und ihre Vorgängerin erhielten noch Präsente aus der Hand von Hampf, ebenso wie die »gute Seele der Karbener SPD«, Christel Zobeley, die in vielen Funktionen organisatorisch, initiativ und netzwerkend »die Partei unermüdlich auf Trab hielt und hält«. (zlp)