Bad Vilbel. Beim Neujahrsempfang der SPD begrüßte Ortsvereinsvorsitzender Bernd Hielscher zahlreiche Gäste, unter anderem Bad Vilbels Ersten Stadtrat Bastian Zander.
Hielscher blickte auf die Zeit nach der Kommunalwahl zurück. Diese stellte auch für die Bad Vilbeler SPD einen Umbruch dar, da man nun seit über 44 Jahren wieder mitregieren kann – diesesmal in einer Koalition mit der CDU. »Eine der Folgen dieser Koalition ist, dass wir mit Ricarda Müller-Grimm die erste weibliche hauptamtliche Stadträtin stellen können. Vor kurzem haben wir den 95. Geburtstag von Waltraud Reichert feiern dürfen, die die erste Frau im Bad Vilbeler Magistrat war. »Dass beide Sozialdemokratinnen sind, macht uns doch ein wenig stolz«, so Hielscher.
Sozialdezernentin Ricarda Müller-Grimmfand lobende Worte für die hervorragende Unterstützung der Bad Vilbelerinnen und Bad Vilbeler in Bezug auf die hilfesuchenden Menschen aus der Ukraine. »Die Solidarität und Hilfsbereitschaft mit den Menschen, die aus ihrer ukrainischen Heimat flüchten mussten, ist großartig«, so Müller-Grimm, die sich auch noch einmal ausdrücklich bei dem Verein »Flüchtlingshilfe – Willkommen in Bad Vilbel« für die getane Arbeit bedankte.
Auch Müller-Grimm ging auf die Koalition in Bad Vilbel mit der CDU ein. »Wir haben in den letzten 18 Monaten schon viel erreicht« So wurde im Rathaus die Stabsstelle »Klima und Umwelt« eingerichtet, die Bewerbung um das Siegel Fairtrade-Town eingereicht und die Freistellung der Kinder bis 6 Jahren im Freibad beschlossen.
Mit Optimismus schaut die Stadträtin trotz aller Probleme in die Zukunft. Im Frühjahr soll die Stadthalle Vilco eröffnet werden, der Hessentag 2025 ziehe schon seine Kreise und die Vorfreude werde immer größer. Besonders freute sich Müller-Grimm auf die Eröffnung des Kinder- und Jugendhauses auf dem Heilsberg. »Damit erfüllt sich eine mittlerweile fast 25jährige Forderung der SPD.
Hauptredner des Neujahrsempfangs war Rouven Kötter, Erster Beigeordnete des Regionalverbands FrankfurtRheinMain und Landratskandidat der Wetterauer SPD. Schwerpunkte seiner Rede waren die Themen Mobilität, Wirtschaftsförderung und Ehrenamt. Immer wieder wurde Kötter vom Applaus des Publikums unterbrochen, so beispielsweise als er betonte, dass es absolut inakzeptabel sei, wenn Rettungskräfte in ihrem lebenswichtigen Einsatz attackiert, angegriffen oder behindert werden. »Diese Einsatzkräfte in Feuerwehr, Rettungsdiensten und Polizei riskieren ihre Sicherheit, um uns allen zu helfen und Sicherheit zu geben. »Sie verdienen unseren Dank und Respekt«, so Kötter.
Häufig unterstrich der SPD-Landratskandidat seine inhaltlichen Ziele für den Wetteraukreis mit seiner zehnjährigen Erfahrung als Bürgermeister der Gemeinde Wölfersheim. »Ich weiß, wo den Städten und Gemeinden der Schuh drücken. Wir können die aktuellen Herausforderungen nur bewältigen, wenn die kommunale Familie auf Augenhöhe zusammenarbeitet. Der Kreis muss als Impulsgeber agieren.«
Bei Mobilität »weit vorn«
Beim Thema Mobilität lobte Kötter die bisherigen Aktivitäten der Stadt Bad Vilbel ausdrücklich: Sie sei hier »weit vorn«. Es gebe eine gute ÖPNV-Anbindung, ein Radwegekonzept, einen spürbaren Ausbau der Abstellanlagen für Räder und ein beispielhaftes Car-Sharing-Angebot. »Ich habe als Mobilitätsdezernent beim Regionalverband viel mit der Stadt Bad Vilbel zu tun und kann nur sagen: die Zusammenarbeit läuft hervorragend. Ich halte es jedoch für wichtig, dass solche Angebote nicht an der Stadtgrenze enden. Warum soll ich nicht mit einem geliehenen Auto von Bad Vilbel bis Friedberg fahren können und ein anderer nimmt es dann, um weiter nach Nidda oder Gedern zu fahren? Wir dürfen uns nicht auf Erreichtem ausruhen, wenn wir die Mobilität der Zukunft im Sinne von Mensch und Klimaschutz sinnvoll gestalten wollen.«
Erfreut zeigte sich Kötter, dass die Bad Vilbeler SPD nun an der Stadtregierung beteiligt ist: »Ich bin mir sicher, dass es die richtige Entscheidung war. Ich weiß, dass es der SPD nicht leicht gefallen ist. Aber nun gibt es mit Ricarda Müller-Grimm eine kompetente, engagierte und sympathische Sozialdezernentin. Opposition ist wichtig, keine Frage. »Aber wer seine Stadt wirklich gestalten möchte, der muss den Anspruch haben, Regierungsverantwortung zu übernehmen.«
Dass Rouven Kötter bereit ist, Regierungsverantwortung im Wetteraukreis zu übernehmen, daran zweifelte nach seiner Rede wohl niemand mehr im Saal, heißt es abschließend in der Stellungnahme der Partei. (zlp)
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