Karben. „Ich kann Sie nicht verstehen, Herr Rippen. Ihr größtes Interesse als Grünen-Politiker müsste es doch sein, die Photovoltaik auch in Karben verwirklichen zu lassen“, schüttelte CDU-Fraktionschef Mario Beck auf der Sitzung des Stadtparlaments den Kopf.
Stattdessen, betonte Beck, überlasse der Erste Stadtrat die Initiative und die Arbeit den Fraktionen der Koalition. Trotz eindeutigen Auftrags der Stadtverordnetenversammlung von Anfang März 2008, nach Kooperationspartnern zur Errichtung derartiger Anlagen zu suchen, habe Rippen offensichtlich nur in Rosbach nachgefragt und dann zwei Firmen benannt, von denen die eine nicht in der Lage sei, derartige Anlagen zu installieren. In anderen Rathäusern, wie etwa in Nidderau, wo eine Bürgersolaranlage in Rekordzeit von weniger als zwei Monaten errichtet worden sei, habe Rippen nicht einmal angerufen. Darüberhinaus sei die zwischenzeitlich von der Verwaltung erstellte Vorlage im Magistrat wieder zurückgezogen worden, nachdem dort keine Einigung erzielt werden konnte, so Beck. Auf die erneute Anfrage Becks, wann denn mit der ersten Bürgersolaranlage zu rechnen sei, antwortete Rippen ausweichend, der Magistrat benötige dazu konkrete Beschlüsse.
Diese Antwort veranlasste den FWG-Fraktionsvorsitzenden Michael Ottens, laut darüber nachzudenken, dass man von einem hauptamtlichen Wahlbeamten eigentlich etwas mehr erwartet hätte. Er, Ottens, wolle sich ein derartiges Arbeitsverhalten eines hauptamtlichen Magistratsmitgliedes nicht länger gefallen lassen. Er kündigte „Konsequenzen“ an. (jwn)