Der Partnerschaftsverein Glossop-Bad Vilbel ist in die Jahre gekommen. Doch die 1987 ins Leben gerufene Städtepartnerschaft mit der mittelenglischen Stadt erfreut sich eines regen Vereinslebens.
Bad Vilbel. Zur Jahreshauptversammlung des Vereins im Haus der Begegnung waren 25 Mitglieder erschienen. Derzeit zählt der Verein 102 Mitglieder, „wobei wir die weiteren Familienmitglieder natürlich nicht mitzählen“, sagte Vereinsvorsitzender Jochen Wilbert. Da keine Anträge vorlagen und keine Wahlen anstanden, ging die Versammlung ohne weitere Aussprachen reibungslos über die Bühne.
Mit einstimmigem Votum wurde Kassenwart Franz Wirtz entlastet, dessen korrekte Buchführung „bis auf die Briefmarke in der Portokasse“ mit Dankesworten seitens des Vorstandes und der anwesenden Mitglieder belohnt wurde. Bärbel Menthe-Wirtz, Schriftführerin des Vereins, schilderte die Aktivitäten des vergangenen Jahres. Höhepunkt war der Besuch einer 28-köpfigen Delegation aus Glossop im Juli mit Besuchsprogramm, unter anderem einer Fahrt nach Marburg. Neben der obligatorischen Schlossbesichtigung und dem Rundgang durch die von Fachwerkbauten geprägte Altstadt stand der Besuch der Elisabethenkirche sowie des Botanischen Gartens an. Ein weiterer Ausflug führte zur Einhard-Basilika in Seligenstadt. Doch nicht nur die offiziellen Partnerschaftsbesuche füllen das Vereinsleben aus. Die zahlreichen Aktivitäten beinhalteten unter anderem einen Besuch der Mathildenhöhe in Darmstadt einschließlich eines Spargelessens. Ferner ist der Partnerschaftsverein mit Angeboten im Kulturleben präsent, etwa durch literarische Tea-Time-Lesungen oder Filme in englischer Originalfassung. Und für den 14. Juni ist ein Tagesausflug zur Titanic-Ausstellung in Speyer geplant.
Aber das Vereinsleben zu organisieren fällt nicht immer leicht. Nicht nur bereite die Altersstruktur ein Problem, betonte Vereinschef Wilbert, auch „müssen wir den Veränderungen in der Gesellschaft Rechnung tragen“. Das organisierte Vereinsleben müsse wieder „mehr gefördert“ werden. War es einst das Gründungsziel, im gegenseitigen Austausch der Partnerstädte einen kulturellen Beitrag zur europäischen Völkergemeinschaft zu leisten, so sind es heute die Medien des Internets und die schnellen Verkehrsverbindungen, die zum kulturellen Austausch und zur Verständigung beitragen. Gleichwohl wird es auch in diesem Jahr vom 30. Juli bis zum 3. August einen Gegenbesuch der Vilbeler in Glossop geben, wenn sich auch die Reisemodalitäten gegenüber früheren Besuchen geändert haben. Organisierte Gruppenreisen mit Bus und Fähre „sind zu teuer geworden“, sagt Wilbert. Für die Anreise müsse jetzt jeder selbst sorgen. Der Besuch in Glossop beginnt am Donnerstag, 30. Juli, mit einem Abendessen. Für den Freitag ist ein Tagesausflug nach Manchester vorgesehen. Der Samstag steht zur freien Verfügung. Am Abend gibt es den traditionellen „Social Evening“. Das Programm für den Sonntag stehe noch nicht fest, sagte Wilbert. Die Abreise ist für den Montag vorgesehen. Die Kosten für das Programm in Glossop betragen voraussichtlich 50 Euro pro Teilnehmer. Nicht nur die Reisekosten drücken auf die Vereinskasse. Aufgrund des nicht genehmigten Haushaltes der Stadt sind die bisherigen Zuschüsse ausgeblieben.