Karben. „Nein, unter den Adventskranz gehört kein Deckchen, sondern eine feuerfeste Unterlage, etwa aus Glas“. Michael Krones, Wehrführer in Groß-Karben, muss schon mal dem Empfinden mancher Dame im Publikum widersprechen, geht es doch beim Infoabend der Feuerwehr darum, Bränden vorzubeugen. Die Freiwillige Feuerwehr Karben hat zum vierten Brandschutz-Infoabend ins Gerätehaus nach Kloppenheim eingeladen. Die knapp 20 Besucher werden über das richtige Verhalten bei Bränden ebenso informiert wie über Möglichkeiten der Vorbeugung. Neben den Informationen gibt es anschauliche Demonstrationen, etwa dazu, wie schnell sich bestimmte Materialien im Haushalt entzünden können, sowie die Möglichkeit, unter Anleitung mit einem Feuerlöscher zu hantieren.
Im Dia-Vortrag zeigt Krones die häufigsten Gefahrenquellen im Haushalt auf. So würde etwa bei Heizstrahlern die starke Aufheizung der Umgebung oftmals unterschätzt. Unter Kaffeemaschinen gehöre eine nicht brennbare Unterlage, etwa alte Fliesen oder Kacheln. Und auch wenn das Bärenfell vor dem offenen Kamin als romantisch gelte, so sei ein feuerfester Boden aus Stein oder Fliesen hier doch die geeignetere Unterlage, um das Ausbrechen eines Brandes bei Funkenflug zu verhindern.
Besonderes Gewicht legt Krones darauf, über Gefahren für Kinder aufzuklären. Denn selbst einem gestandenen Feuerwehrmann wie ihm laufe noch eine Gänsehaut über, wenn er ein Bild betrachte, bei dem ein Dreikäsehoch seine Hand nach dem Griff der auf dem Herd stehenden Pfanne ausstreckt. „Der Griff muss nach hinten gedreht werden“, mahnt Krones. Auch beim beliebten Grillfest sollten die Eltern die Kinder mindestens 30 Meter vom Grill entfernt halten. Zudem weisen die Feuerwehrleute auf die Gefahren durch die Verwendung von Spiritus beim Grillen hin, und berichten von einem Unfall in der Region, bei dem ein Kind in diesem Sommer auf diese Weise schwerste Brandverletzungen erlitten habe.
Im Hof des Gerätehauses können Besucher an einer Puppe trainieren, eine brennende Person zu löschen. Zunächst müsse die brennende Person „fixiert“ werden, also an eine Wand gestellt oder auf den Boden gelegt werden. Dann solle man eine Decke oder eine Jacke am Hals des Betroffenen ansetzen, diese um die Schultern legen und auf dem Textil entlang nach unten streichen, um das Feuer am Körper auszudrücken. „Mit dem Hals fängt man an, um als erstes das Gesicht zu schützen“, erklärt Hans Dietmar Köhn, Wehrführer in Petterweil. Auch zwischen Armen und Beinen müsse man die Decke andrücken, um das Feuer zu löschen.
Für die eigenen vier Wände empfehlen die Feuerwehrleute die Installation von Rauchmeldern. Denn wenn man im Schlaf von einem Brand überrascht werde, „schläft auch der Geruchssinn“. Das Einatmen von giftigem Rauch sowie von Kohlenmonoxid führten zur Bewusstlosigkeit. (kre)