Bad Vilbels Kurpark ist ein Werk von Siesmayer, des Gartenkünstlers aus der Gründerzeit. Das erfahren Besucher einer Ausstellung über Siesmayer, die zurzeit im Foyer des Bad Vilbeler Kurhauses zu sehen ist.
Bad Vilbel. „Diese Vernissage ist etwas Besonderes für mich“, sagt Barbara Vogt. Sie ist die Autorin der Ausstellung „Heinrich Siesmayer – Gartenkünstler der Gründerzeit“ in Bad Vilbel.
Vogt, sie studierte Landschaftsarchitektur mit Schwerpunkt Gartenkunstgeschichte, beschäftigt sich nach eigenen Angaben seit nunmehr 15 Jahren mit dem Gartenkünstler Siesmayer. „Durch einen Professor an meiner Universität wurde ich aufmerksam auf ihn, und seine Lebensgeschichte interessierte mich immer mehr“, erzählte Vogt, deren korrekte Berufsbezeichnung Gartendenkmalpflegerin lautet.
„Die Idee, eine Ausstellung über Heinrich Siesmayer zu gestalten, beschäftigte mich infolgedessen schon lange.“ Nun konnte dieser langgehegte Wunsch dank guter Zusammenarbeit mit Heidrun Merk, der Projektleiterin von GartenRheinMain, verwirklicht werden. Finanziell getragen wird das Projekt GartenRheinMain durch die KulturRegion FrankfurtRheinMain, eines Zusammenschlusses von 30 Kommunen und Landkreisen, zu dem auch Bad Vilbel gehört.
Zudem wurde Vogt von Claus-Günther Kunzmann, dem Leiter des Kulturamtes und Vorsitzenden des Bad Vilbeler Vereins für Geschichte und Heimatpflege, in ihrer Absicht unterstützt.
In Bad Vilbel habe Heinrich Siesmayer viele Spuren hinterlassen, so Vogt. „Wir haben Pläne gefunden, die beweisen, dass der hiesige Kurpark sein Werk ist – das war lange Zeit nicht bewiesen“, erklärte Vogt bei der Vernissage am Dienstag, bei der auch Kunzmann anwesend war. Von besonderer Bedeutung sei natürlich außerdem die Verwirklichung seines Lebenstraums in Bad Vilbel: Die Schaffung einer professionellen Baumschule im Jahr 1877, die in Südbahnhofnähe errichtet und „Elisabethenhain“ getauft wurde.
Die Ausstellung zeigt auch Siesmayers Lebensgeschichte, erläutert seine privaten sowie geschäftlichen Beziehungen und geht auf den Aufbau seiner Firma „Gebr. Siesmayer“ sowie seine bedeutendsten Gartenanlagen ein. Etwa 45 Besucher begutachteten die professionell gestalteten Informationstafeln, einer von ihnen war Erhard Mattern aus Bad Vilbel.
Licht im Dunkeln
Selbst Anwohner der Elisabethenstraße in Bad Vilbel, habe er sich immer gefragt, was es mit den Straßennamen Elisabethenstraße, Elisabethenhain und Siesmayerstraße auf sich habe, sagte er. „Immer wieder werden die beiden Straßen verwechselt, wie oft stand schon der Pizzabote fälschlicherweise vor meiner Tür!“, erzählte er schmunzelnd. „Als ich dann die Ankündigung der Vernissage in der Zeitung gelesen habe, da wollte ich der Sache auf den Grund gehen.“
Die Ausstellung habe ihm gut gefallen und auch Licht ins Dunkel gebracht, resümierte Mattern schließlich lobend, bevor er sich wieder den Informationstafeln widmete.