Karben. Wenn ein Elfjähriger die Bühne rockt und Mädchen anfangen zu kreischen, dann ist man entweder auf einem Konzert der Teenie-Band Tokio Hotel oder hört Lennys Interpretation von „Rette mich“ auf dem „Live“-Abend der Musikschule Bad Vilbel-Karben. Junge Bands und Einzelkünstler von elf bis 18 Jahren präsentierten sich lautstark in der Kulturscheune des Karbener Jugendkulturzentrums Jukuz.
Die Bühne hatten Lenny und seine Musikerfreunde von „Made im Keller“ vollends eingenommen, da war es ein Leichtes, auch das Publikum für sich zu gewinnen. Fast wie sein Vorbild von Tokio Hotel legte Lenny viel Gefühl in die Rock-Ballade. Aus jeder Ecke sangen die vorwiegend weiblichen Fans den Titel ihrer Idole lauthals mit. Doch die größten Fans saßen in Reihe eins: Lennys Mutter Martina Buck-Roos und seine Mitschüler. „Er ist mit vollem Elan dabei“, sagte die Mutter stolz.
Die Band „Made im Keller“ ist eine von fünf der im vergangenen Sommer neu gegründeten Bands der Musikschule. Sie sollen laut eines neuen Konzepts besonders gefördert werden. „Wir wollen so früh wie möglich mit den Jugendlichen anfangen“, erklärte Musikschullehrer Hans Riffer. „Es ist natürlich etwas ganz anderes sich und sein Instrument im Kontext mit den anderen zu hören als alleine im eigenen Zimmer zu musizieren.“ Alle zwei Wochen lernen die jungen Künstler im eineinhalb Stunden langen Bandunterricht etwas Neues. „Wir können nur einen Anstoß geben“, sagte Riffer. „Was dann daraus wird, liegt an den Musikern selbst.“