Karben. Mit ihrer Liste wollen die Sauna-Nutzer verhindern, dass die betagte Einrichtung im Zuge der anstehenden Sanierung weggerissen und nicht mehr ersetzt wird. Diese Möglichkeit hatte Stadtwerke-Stadtrat Michael Ottens (FW) im Juli genannt und Kostengründe dafür angeführt. „Wir wollen unsere Sauna aber behalten“, sagt Heidi Feiler (71) aus Groß-Karben.
Vom ersten Tag an, als das Bad Anfang der 80er-Jahre eröffnete, geht sie jeden Mittwoch in die Sauna. „Die Sauna ist nichts Besonderes, aber sie reicht uns.“ Die anderen drei Frauen, die drumherum sitzen, nicken. Jeden Nachmittag und Abend sitzt eine andere Clique hier und schwitzt bei fast 90 Grad. „Die Aussage von Herrn Ottens war ein Schock für uns“, berichtet Annelore Wiedemann (62) aus Groß-Karben. Viele Stammgäste schwörten auf die Einrichtung, die Frauen lieben ihren Frauentag am Mittwoch. „Es wäre ein Schaden, wenn die Sauna ganz zugemacht würde“, sagt Inge Hocher (72) aus Nieder-Wöllstadt.
Die 460 Unterschriften drückten sie Bürgermeister Rahn bei der Parlamentssitzung in die Hände. Nachdem Rahn längst ankündigte, die Sauna bleibe in jedem Fall erhalten, sehen die Frauen ihre Aktion dennoch als wichtig an. „Karben braucht die Sauna für ihre Bürger und deren Gesundheit“, sagt Carmela Susemichel. Der Rathauschef sieht die Liste als „Argumentationshilfe“: „Das untermauert die Wichtigkeit der Sauna.“ (den)