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Selbstbestimmt im Alter

Sozialdemokraten diskutieren über alternative Wohnformen für Senioren

Tauschten Ideen über Wohnformen im Alter aus (von links): Veronika Illten und Silke Heinemann (von links) mit der Wetterauer Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch und Renate Breiter von der Karbener Initiative „Wohnen im Alter“. Foto: Krejcik
Tauschten Ideen über Wohnformen im Alter aus (von links): Veronika Illten und Silke Heinemann (von links) mit der Wetterauer Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch und Renate Breiter von der Karbener Initiative „Wohnen im Alter“. Foto: Krejcik

Unter dem Motto „Selbstbestimmt leben auch im Alter“ hatte die Bad Vilbeler SPD zum Informations- und Diskussionsabend in den Awo-Treff eingeladen. Rund 25 Gäste waren gekommen.

 

Bad Vilbel. „Wir haben als ersten Schritt zu dieser Veranstaltung eingeladen, um uns darüber auszutauschen, welchen Bedarf es in Bad Vilbel für alternative Wohnformen im Alter gibt“, sagte SPD-Vorsitzender Horst Seißinger. Die Vilbeler SPD wolle sich nicht nur um die drängende und nahe liegende Themen kümmern, sondern auch Visionen entwickeln.

„Wie wollen wir in der Stadt im Jahr 2030 leben?“, fragte Seißinger. Da es in Bad Vilbel und auch im Wetteraukreis keinen Altenhilfeplan gebe, wisse man nicht, welcher Bedarf bei den Senioren vorhanden sei.

Langer Atem

„Lassen wir uns inspirieren von Projekten, die schon weit gekommen sind“, sagte Silke Heinemann von der SPD, Moderatorin und Leiterin der neuen Arbeitsgruppe „Wohnen im Alter“. Renate Breiter aus Karben und Michael Schell aus Gründau berichteten von ihren Erfahrungen. Beide haben Wohnprojekte für Senioren mitinitiiert und umgesetzt.

Breiter berichtete als Vorsitzende des Karbener Vereins „Wohnen im Alter“ (Wia) von der Entstehung der Idee bis zu ihrer Umsetzung. Um eine der Wohnungen im Stadtzentrum von Karben beziehen zu können – die nach den Wünschen des Vereins gebaut wurden –, sei eine Vereinsmitgliedschaft Voraussetzung. Man müsse ein solches Projekt rechtzeitig starten und einen langen Atem haben, riet Breiter.

Wia sei bislang das einzige Wohnprojekt für Senioren im Wetteraukreis, hob Stephanie Becker-Bösch (SPD), Sozialdezernentin im Wetteraukreis, hervor. Sie fand eine Altenhilfeplanung wichtig und sprach sich für einen Zweckverband aus Kreis und Kommunen aus, „um entsprechende Projekte umsetzen zu können“.

Michael Schell berichtete vom Projekt „Wohnbau 60 plus“ im Main-Kinzig-Kreis. Hier waren auf Basis einer Genossenschaft sowie auf der von Erbpacht preisgünstige Wohnungen für Senioren in Hesseldorf bei Wächtersbach entstanden. Hier sei eine alte Schule renoviert und umgebaut worden, sagte Schell und zeigte Fotos.

Nicht vereinsamen

Veronika Ilten, bis Oktober dieses Jahres Vorsitzende des Seniorenbeirates Bad Vilbel, sieht die „Gefahr der Vereinsamung von Senioren, „was auch mit der nachlassenden Mobilität zu tun tat“.

In der Diskussion reichte das Themenspektrum von Barrierefreiheit bis hin zu Kosten und Fördermöglichkeiten für alternative Wohnformen für Senioren. Eine Bad Vilbeler Bürgerin sagte: „Wir – ich und einige Mitstreiter – sprechen uns gegen die Entstehung weiterer, großer Altenheime in Bad Vilbel aus. Wenn wir alt sind, wollen wir weiterhin in der Stadtmitte leben.“ Eine weitere Bürgerin hob hervor, dass sie im Alter „selbstbestimmt leben möchte“. Es sei jedoch wichtig, die „Vielfalt der Bedürfnisse von Senioren“ zu berücksichtigen, fügt sie hinzu.


Informationen zu den Wohnprojekten sind  online unter www.wia-karben.de sowie unter www.wohnbau60plus.de zu finden. zu finden.