Niederdorfelden. Ungewohnt leer war am Freitag die Burgstraße vor der Struwwelpeterschule. Normalerweise reiht sich dort morgens und mittags Auto an Auto, wenn Eltern ihre Kinder von der Schule abholen. Nicht so am Freitag, denn da kamen die Grundschüler in einem Sternmarsch mit Fahrrädern und zu Fuß zum Unterricht. An zwölf Plätzen in Nieder- und Oberdorfelden trafen sich alle Lehrer mit den Kindern, um gemeinsam den Weg zur Schule zu bewältigen.
„Ich habe etwas dagegen, wenn meine Tochter Lena (10) einige Stunden mit nassen Sachen in der Klasse sitzen muss, da fahre ich sie lieber mit dem Auto“, erklärt Sandra Klebe. „Aber ansonsten“, ergänzt sie, „fahre ich seit Jahren schon gemeinsam mit ihr Fahrrad, das macht uns beiden sehr viel Spaß, außerdem bin ich Hausfrau und habe somit die Zeit dafür“. Auch Monika Payne begleitet ihr Tochter Jessika (7) mit dem Rad. „Ich habe sehr große Bedenken, meine Tochter alleine fahren zu lassen, man hört und liest so viel in den Medien über Verbrechen an Kindern. So etwas soll meiner Tochter nicht passieren“, sagt sie.
Kenan (8) aus Niederdorfelden fährt schon geraume Zeit alleine mit dem Fahrrad. „Angst? Nein, die habe ich nicht“, sagt er und lacht. „Ich ärgere mich nur immer, wenn ein Stau auf dem Fahrradweg ist“. Auch Sven (7) fährt alleine von Ober- nach Niederdorfelden. Angst hat auch er dabei nicht: „Warum denn, ich kann doch schon lange Fahrrad fahren, ich bin doch schon groß“! (fbo)