Karben. Seit 20 Jahren unterstützt der Karbener Computer Club Secuz Senioren beim Einstieg in die digitale Welt. Hier können sie den Umgang mit der Mouse, mit Personal Computer (PC) und Laptop sowie verschiedenen Programmen und Anwendungen üben. Ehrenamtliche Dozenten sind willkommen.
Die Nachfrage ist groß. Im gemeinnützigen Verein Karbener Computer Club Secuz haben sich viele Senioren für einen PC-, Tablet- oder Smartphone-Kurs angemeldet. Die Abkürzung Secuz steht seit der Gründung für »Seniorencomputerzentrum Karben«. Die Schattenseite des großen Zuspruchs: »Uns fehlen ehrenamtliche Dozenten«, berichten Vorsitzender Manfred Ansoul und sein Stellvertreter Holger Meyer.
Das Secuz ist von Anbeginn an ein Erfolgsmodell. Auf Initiative von Ludwig Schramm hatten sich im September 2002 sechs Senioren im ersten Stock der Alten Feuerwache (Hinterhaus Rathausstraße 35) getroffen, um gemeinsam mit Gründungsmitglied und -dozent Christian Golde den Einstieg in die digitale Welt zu wagen. Am 21. März 2003 folgte die Vereinsgründung, wie Schriftführer Bruno Schwontkowski in seiner Geburtstagsrede zum 20-jährigen Bestehen informierte. Seither haben viele Senioren gemeinsam mit Gleichgesinnten ihre Berührungsängste mit den neuen Medien verringert und Kenntnisse für einen Einstieg in die digitale Welt erworben. Die Bandbreite der Kurse reicht von PC- und Word-Grundkursen über Power-Point- und Excel-Anwendungen bis zum Schreiben von E-Mails und Internet- Recherchen. Hinzukommen digitale Bildbearbeitung, das Scannen von Bildern und Dias, das Zusammenstellen von Fotobüchern, der Umgang mit Tablet und Smartphone sowie fachliche Hilfestellung bei Problemen. Auch beim Erstellen von Serienbriefen und Flyern sind die Dozenten behilflich.
Zum Erfolg gehört unter anderem, dass die Dozenten neben PC-Kursen auch Arbeitskreise anstelle von Kursen anbieten. »Bei den Arbeitskreisen kann sich jeder mit einbringen, sein Wissen und seine Erfahrungen mit anderen teilen. Bei Problemen helfen wir uns gegenseitig«, sagt das Vorstandsduo. Wer noch nie mit einem Computer gearbeitet hat, für den bietet der Verein Einzelunterricht an.
Nach zehn Jahren bezog der Verein neue Räume in der Rathausstraße, sprich im Alten Rathaus. Das Problem an beiden Standorten war die fehlende Barrierefreiheit und das Fehlen von behindertengerechten Toiletten. Aus diesem Grund wurden zeitweise Kurse im ASB-Altenzentrum angeboten. 2019 wandte sich Bürgermeister Guido Rahn an den Verein, da die Räume im Alten Rathaus an eine Arztpraxis vermietet werden konnten. Der Vorstand stimmte einem Standortwechsel in die Ramonville Straße 5 bis 7 zu. »Der Wechsel des Vereinsstandortes war zugleich eine Chance.
Geburtstagsscheck
kam digital
Barrierefreiheit, entsprechende sanitäre Anlagen, mehr Platz und Parkplätze vor der Tür lassen keine Wünsche offen.« Das Domizil verfügt über einen Seminarraum für Schulungen, einen Kursraum mit PCs, ein Büro, einen Aufenthaltsraum mit großer Küche, einen Lagerraum und sanitäre Anlagen.
Bürgermeister Rahn lobte: »Die Stadt Karben lebt von ihren Ehrenamtlichen, deren Tatkraft und Einsatz. Unsere Stadt braucht Vereine, wie das Secuz.« Wie wichtig die digitale Teilhabe für alle Bevölkerungsschichten sei, habe die Pandemie gezeigt, ergänzte Rahn. Und, wie es sich bei einem Computer Club gehört, erfolgte die Überreichung des städtischen Geburtstagchecks digital.
Zweigstelle in
Reichelsheim eröffnet
Am 20. Geburtstag zählt der Verein 213 Mitglieder. Von ihnen wurden einige Gründungsmitglieder geehrt. Für ihren ehrenamtlichen Einsatz dankte der Vorstand mit Urkunden, Blumen oder einem edlen Tropfen den Gründungsmitgliedern Wilma Runkel, Margit Scheuvens, Secuz-Initiator Ludwig Schramm sowie Gründungsdozent und Ehrenmitglied Christian Golde. Die Gratulanten konnten auf der Feier gleich zweifach Glückwünsche aussprechen. Einmal dem Club und einmal dem 1. Vorsitzenden. Am Dienstag feierte Manfred Ansoul seinen Geburtstag. Er lenkt die Geschicke des Secuz seit 2019.
Ein weiterer Beleg für den Secuz-Erfolg ist die Eröffnung einer Zweigstelle im Reichelsheimer Stadtteil Heuchelheim. Dort gibt es ab April »Im Kirchgrund« einmal im Monat mittwochs von 14 bis 17 Uhr einen offenen Treff.
Infos unter www.secuz.de. Von Christine Fauerbach