Usinger Land. „Bis vor wenigen Jahren gehörten die Rebhühner zum ganz alltäglichen Anblick in der Feldgemarkung. Heute dagegen bedarf es schon einer gehörigen Portion Glück einen dieser mittlerweile in bestimmten Bereichen sehr selten gewordenen Vögel anzutreffen“, berichtet Kreisbeigeordneter und Umweltdezernent Uwe Kraft. Um diesem negativen Trend entgegenzuwirken sei es absolut notwendig, etwas für diese Tierart zu tun, zumal in Hessen für diese Rote Liste Art eine spezielle Verantwortung besteht.
In enger Kooperation von Unterer Naturschutzbehörde, dem Amt für ländlichen Raum und den ansässigen Landwirten wurden im Herbst sogenannte Nacherntestreifen für die Rebhühner stehen gelassen. Hierbei wurde auf ausgewählten Getreideäckern im Bereich eines zwei Meter breiten Streifens (Nacherntestreifen) auf die Ernte verzichtet. „Derartige Maßnahmen erleichtern es den Rebhühnern den Winter unbeschadet zu überstehen. Zudem sind genügend Deckungsmöglichkeiten und ein ausreichendes Nahrungsangebot für diese Tierart immens wichtig“, erklärt der Wildbiologe Dr. Dr. Dieter Selzer von der Unteren Naturschutzbehörde. Überdies gelte es unnötige Stresssituationen für die Rebhühner zu minimieren, da derartige Ereignisse die für den Winter notwendigen Energiereserven der Vögel angreifen. Insbesondere appelliert Selzer dabei an die Hundebesitzer, ihre Vierbeiner nicht unkontrolliert über die Felder laufen zu lassen.
Im Rahmen eines ersten Treffens verschafften sich Kraft und Dr. Dr. Selzer jüngst gemeinsam mit dem stellvertretenden Leiter des Amtes für den ländlichen Raum, Dr. Nikolaus Bretschneider-Herrmann, sowie Hermann Römmelt vom Amt für den ländlichen Raum, dem Ortslandwirt Willy-Wulf Staehr und dem Landwirt Wolfgang Rühl einen ersten Eindruck über die begonnenen Maßnahmen. Einigkeit bestand darüber, dass die bisherigen Bemühungen nur einen ersten Schritt zum Schutz der Rebhühner darstellen können.