Bad Vilbel. „Wir gehören hierher, an dieser Schule steppt der Bär“, sangen die Mädchen und Jungen der Regenbogenschule. Begeistert wiegten sie sich gemeinsam mit den Gästen ihres Schulfestes im Takt der Musik. 500 Schüler, 30 Lehrer, Eltern und Verwandte feierten gemeinsam mit einem fröhlichen Fest am Ende einer Projektwoche das zehnjährige Bestehen ihrer Grundschule.
Die Gäste der Geburtstagsparty erwartete ein abwechslungsreiches Programm. Die beiden Luftakrobaten „Julchen und Albert“ sorgten ohne Netz und doppelten Boden für Nervenkitzel gepaart mit clownesker Komik.
Schulleiterin Hanne Mühle (54) lüftete die Identität von Julchen alias Rita Becker und ihrem Mann Dieter. „Julchen und Albert“ holten mit ihrer „Romeo-und-Julia“-Parodie die große Weltliteratur aufs Trapez und bauten Vater Michael geschickt in ihren Auftritt mit ein.
Zuvor hatte eine Projektgruppe unter Leitung von Mutter Simone Hummel „Bilder in Bewegung“ als Regenbogen auf dem Schulhof ausgebreitet. Die sechs- bis elfjährigen Schüler zeigten bei Tanz, Musik und Bewegungsspielen ihr Können. Feierlich eröffnet hatte das runde Geburtstagsfest Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr. Stolz erinnerte er in seiner Rede daran, dass die Regenbogenschule etwas Besonderes ist, „weil sie der Stadt Bad Vilbel gehört. Und dies ist einzigartig in der Region.“ Normalerweise bauten die Kreise als Schulträger Schulen, Städte und Gemeinden beteiligten sich mit Schul- und Kreisumlagen am Bau. Da sich der Wetteraukreis vor zehn Jahren keinen Schulneubau leisten konnte, finanzierte die Stadt in zwei Bauabschnitten den Neubau mit acht Millionen Mark. Anschließend stellte sie ihn dem Wetteraukreis zur Verfügung.
Auf einer Bilddokumentation konnten die Gäste die erfolgreiche Entwicklung der Regenbogenschule noch einmal Revue passieren lassen. Hanne Mühle erinnert sich an viele Erweiterungen mit Containern, Anbauten oder umfunktionierten Fachräumen. Ständig habe man Spatenstiche, Richtfeste und Kistenpacken geübt. „Heute erst können wir durchatmen. Erstmals gehen mehr Schüler ab als wir aufnehmen.“ Der größte Wunsch des Kollegiums laute Konsolidierung. Einfach in Ruhe mit den Kindern arbeiten zu können und nicht dauernd neue Anordnungen des Dienstherrn erledigen müssen. Das Schuljahr begann vor elf Jahren am 22. August 1996. Der in Aussicht gestellte Schulneubau war zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal begonnen. Richtfest wurde am 16. Januar 1997 gefeiert. Eingeweiht wurde die Schule am 9. Mai 1998.
„Der Regenbogen steht als Verbindung des alten und des neuen Dortelweil und zugleich für die Zusammengehörigkeit eines der ältesten (1586) und eines der jüngsten Schulstandorte (1997) in der Stadt“, erklärte der Bürgermeister.
Schulleiterin Mühlewürdigte auch die Leistungen des Elternbeirats, der Lehrer und vor allem von Sekretärin Petra Stumm, der „heimlichen Chefin“.
Die Gäste nutzten nach dem offiziellen Teil die Gelegenheit zu einem Rundgang durch das Schulgebäude in Dortelweil-West. Dort präsentierten die Schüler die Ergebnisse ihrer sage und schreibe 29 Projekte.