Karben. Entspannung in der Natur suchten die Wetterauer Grünen und ihre Freunde am Samstag im Selzerbrunnen. Die ehemalige Gartenwirtschaft und Rapp’s Naturgarten sowie das Sommerwetter trugen dazu bei.
Zentrale Figur dieses bis in den späten Abend währenden Sommerfestes war Helmut Betschel-Pflügel. Der ehrenamtliche Kreisbeigeordnete war, so hatte es sich rasch herumgesprochen, am Vortage überraschend zum Wetterauer Schuldezernenten ernannt worden. Zwar hatte ihm Landrat Joachim Arnold (SPD) die Zuständigkeit für die Volkshochschule entzogen, doch die Gebäudewirtschaft und die Schulentwicklung in seine Hände gelegt. Prompt hatte es Proteste bei der CDU gegeben, die zusammen mit FDP und Freien Wählern die Kreistagskoalition bildet. Insbesondere, dass dieses Dezernat künftig ehrenamtlich verwaltet wird, stieß auf Kritik. Betschel-Pflügel überrascht der Protest nicht. „Ich bin ein Ärgernis“, bekannte er, um sogleich die optimistischen Meldungen über die hessische Versorgung der Schulen mit Lehrern zu dämpfen: Es werde Monate, wenn nicht Jahre dauern, bis die Quereinsteiger wirklich wirksam zur Entlastung des Pädagogenengpasses beitragen könnten. Ein Mathematiker etwa, der seinen Job aufgeben wolle, werde sich erst einmal über die Konditionen informieren, müsse Kündigungsfristen einhalten und seine Fachkenntnisse durch pädagogische Ausbildung ergänzen. Der aktuelle Lehrermangel werde so nicht behoben.
Der Kreis sei allerdings nicht für die Lehrerversorgung zuständig, sondern für die Bauten. Es würden jetzt zwei Drei-Feld-Sporthallen in Wölfersheim und Bad Nauheim gebaut. Demnächst werde er am Bad Vilbeler Büchner-Gymnasium ein Gebäude mit acht Klassenräumen übergeben. Der Grüne gestand ein, dass seine Fraktion diesem Vorhaben nicht zugestimmt habe, aber dies sei aus ökologischen und nicht aus grundsätzlichen Bedenken geschehen. Die Grünen stünden für energiesparendes Bauen ein. Er werde bei künftigen Bauten jeweils ein traditionelles und ein „energieoptimiertes“ Angebot vorlegen. (hgm)