Karben. Nicht bloß ein paar Busse fahren seit Montag anders: Für an die 2000 Schüler an zwei Schulen wird alles neu. Die Kurt-Schumacher-Schule in Groß-Karben – die größte allgemeinbildende Schule im Wetteraukreis – und die benachbarte Pestalozzischule ändern ihre Anfangszeiten. Die gesamten Schultage der Schüler und Lehrer werden damit neu strukturiert.
Dadurch soll es vor allem in den Schulbussen leerer werden, wenn sich die Schüler besser auf die verschiedenen Fahrten verteilen. Gerade von Petterweil, Okarben und Burg-Gräfenrode her war es in den vergangenen Jahren oft sehr eng.
Um 8.15 statt bisher um 8 Uhr beginnt seit Montag der Unterricht an der Kurt-Schumacher-Schule mit ihren 1500 Schülern. Die Grundschüler der Pestalozzischule gegenüber dagegen müssen fünf Minuten früher als bisher zum Unterricht antreten: um 7.55 Uhr. Entsprechend ändern sich die Zeiten der Schulstunden und Pausen den ganzen Tag über. „Wir setzen große Hoffnungen in diese Veränderung“, sagt Schumacher-Konrektorin Heide Renker-Däumer. Sie denkt vor allem an den Schulschluss nach der sechsten Stunde: „Bisher fuhren die Busse da schon zwei bis drei Minuten nach dem Klingeln, einer sogar schon fünf Minuten vorher“, berichtet sie. „Sie können sich vorstellen, was für einen Druck im Unterricht das schaffte.“ Änderungen hätten die Verkehrsgesellschaft Oberhessen (VGO) und ihre Vorgänger über Jahre abgelehnt, weil sich die Fahrzeiten der Busse nach den S-Bahn-Anschlüssen richten müssten.
Den gordischen Knoten jedoch zerschlug im Frühjahr nun auch die VGO: „Im Gespräch mit ihr hörten wir zum ersten Mal von der Möglichkeit, das Problem zu lösen, indem wir unsere Schulzeiten verändern“, berichtet Heide Renker-Däumer. Nach monatelangen Diskussionen in der Schüler- und Elternschaft stimmte letztlich das Kollegium zu. Jedoch freuen sich beileibe nicht alle Schüler, dass sie seit Montag ein bisschen länger schlafen können. „Besonders die Oberstufenschüler sehen das kritisch, weil dadurch die letzte Unterrichtsstunde erst kurz vor halb sechs abends endet“, erklärt Renker-Däumer. Deshalb sei auch die Meinung innerhalb des Elternbeirates völlig gespalten.Vielleicht lassen sich alle von den künftig bequemeren Transfers zur Schule überzeugen. (den)