Karben. Eine Auswahl der schönsten Weihnachtskrippen zeigte die Kirche St. Bardo am 4. Adventswochenende in Petterweil. Gold, Weihrauch und Myrrhe haben sie im Gepäck, um das Neugeborene, in einer Futterkrippe liegend, zu beschenken. Mit ihren dicken Bärten wirken Melchior, Caspar und Balthasar freundlich, ihre bunten Gewänder leuchten im Dunkel der Adventszeit. Der scheinbar schwer fallende Saum des grün karierten Mantels öffnet sich entlang Melchiors Körper. Darunter zeigt sich ein feines Abbild der Heiligen Drei Könige auf ihrer Reise zum Stall.
Mit leuchtenden Augen hält Willi Malcharczik (70) die handflächengroße Krippenfigur in den Händen. „Ich kann mich genau daran erinnern, wie sehr ich mich über diese Errungenschaft gefreut habe“, erzählt er. „Während einer Kreuzfahrt mit meiner Schwester, die in Kanada lebt, habe ich die Figuren während eines Landgangs ergattert.“ Für Malcharczik eine Besonderheit: „Je nach Jahreszeit und Ort sind Krippenfiguren gar nicht so leicht zu finden.“
Dass die bunten Kunstwerke tatsächlich von einem namhaften Künstler stammen, erfuhr Malcharczik erst später. „Jim Shore, der die Figuren gestaltet hat, wurde 2004 in den USA zum Künstler des Jahres gewählt“, erzählt er stolz. Jede der Figuren wurde in porzellanartigem Ton gegossen und von Hand bemalt, im Stil der amerikanischen Volkskunst.
Eine Krippe aus Peru stellen Helga und Fritz Böhner aus. „Sie war ein Geschenk zu Beginn der 1970er-Jahre“, erinnert sich Fritz Böhner. Doch nicht nur Kunst aus der Ferne gibt es auf der Petterweiler Krippenausstellung zu sehen. „Neben der wertvollen Krippe aus Oberammergau steht bei uns die selbst gebastelte aus dem Kindergarten“, erzählt Michael Walke von der katholischen Kirchengemeinde St. Bardo. Diese Vielfalt sei es, was die Besucher so verzaubere. „Das Besondere in diesem Jahr ist, dass wir nur völlig neue Krippen ausstellen.“ Auch für Böhners ist es das erste Mal, das sie ihre Krippen zur Petterweiler Ausstellung zur Verfügung stellen. Besonders stolz ist das Ehepaar dabei auf die selbst gestalteten Kunstwerke. Die Streichholz-Krippe, die Tochter Susanne (43) mit 18 Jahren mit detailgetreuen Salzteigfiguren bestückte, wird vermutlich eines der kleinsten Exemplare sein. Die selbst gebastelte Fensterkrippe von Mutter Susanne Böhner (68) gehört wohl zu den größten.