Nach den Karbenern schalten auch die Bad Homburger die Ampel auf Grün für den neuen Schnellbus. Schon Ende Juni soll die Expressverbindung zwischen Wetterau und Hochtaunus starten.
Karben. Ein lange gehegter Wunsch der Karbener scheint Realität zu werden: Bereits ab dem 30. Juni soll der neue Schnellbus die Karbener mit Bad Homburg verbinden. Nach den Karbenern will nun auch die Nachbarstadt grünes Licht geben für ihren Anteil an der Finanzierung.
Die letzten Beschlüsse für die neue Linie scheinen reine Formsache zu sein. Bad Homburgs Oberbürgermeister Michael Korwisi (Grüne) verkündete in einer Pressekonferenz die Zustimmung seiner Stadtregierung für die anteilige Übernahme der Kosten. Nun müssen nur noch die Stadtverordneten Ja sagen – womit der Oberbürgermeister rechnet – und der Hochtaunuskreis. Karben und der Wetteraukreis sind schon dabei.
Der Betrieb der Linie soll pro Jahr 800 000 Euro kosten. Davon übernimmt der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) eine halbe Million – also 65 statt sonst üblicher 50 Prozent, weil es ein Pilotprojekt sei, erläutert Karbens Bürgermeister Guido Rahn (CDU). Der Verbund wolle ein ganzes Schnellbusnetz im Rhein-Main-Gebiet aufbauen, wie Frank Denfeld erläutert, im Rathaus Bad Homburg für den öffentlichen Verkehr zuständig.
140 000 Euro übernimmt Bad Homburg, 100 000 Euro der Hochtaunus- und 57 000 Euro der Wetteraukreis. Der lässt die Stadt Karben 28 500 Euro beisteuern, wie Bürgermeister Rahn erklärt. „Wir versuchen, die Kosten herauszuquetschen“ aus dem Nahverkehrs-Etat, „ohne das übrige Angebot zu verschlechtern.“
Jedoch fallen die Anruf-Linientaxi-Fahrten für Schüler zwischen Petterweil und Ober-Erlenbach weg. Die hatte die Stadt eingeführt, nachdem Frankfurt 2011 die Anbindung Petterweils durch die Buslinie 65 wegen Fahrgastmangels gekappt hatte.
Stopp in Petterweil
Die 65 ist nur noch zwischen Bad Vilbel und Ober-Erlenbach unterwegs. Betrieben werden soll der Schnellbus nach dem Willen des RMV von der Hessischen Landesbahn als Erweiterung der schon heute bestehenden Linie 261 zwischen Bad Homburg und Königstein.
Der Schnellbus soll aber die eigene Liniennummer 260 erhalten. Von Karben bis Bad Homburg ist er im 60-Minuten-Takt unterwegs, zwischen dort und Königstein alle 30 Minuten. Zwischen Bad Homburg und Königstein wird dafür die Linie 261 vom 15- auf einen 30-Minuten-Takt reduziert.
Sie hält aber diverse Male in Oberursel und Kronberg. Laut Bad Homburger Darstellung habe der RMV ermittelt, dass viele Fahrgäste zwischen Bad Homburg und Königstein unterwegs seien und von der deutlich kürzeren Fahrzeit profitieren: Nur noch 34 statt 50 Minuten. Fahrgastverbände hatten gegen die Ausdünnung beim 261er protestiert.
29 statt 48 min. Fahrt
Neben Stopps an den Bahnhöfen Bad Homburg und Gonzenheim (U-Bahn U2) sowie an der Erlenbachhalle in Ober-Erlenbach soll der Schnellbus auch am Bad Homburger Rathaus an der Haupteinkaufsmeile Louisenstraße stoppen. In Karben wird er den Bahnhof Groß-Karben anfahren.
Auch soll er am Berufsbildungswerk und an der Sporthalle Petterweil halten. Zusätzlich wünschen sich die Petterweiler einen Halt in der Ortsmitte. Mit dieser Forderung solle man aber „nicht das Projekt gefährden“, findet Karbens Nahverkehrsplaner Ekkehart Böing. Und der RMV habe zugesagt, bei Problemen kurzfristig und unbürokratisch „nachzujustieren“.
Die Fahrzeit zwischen beiden Städten reduziert sich von jetzt rund 48 Minuten samt eines Umstiegs in Frankfurt-West auf 29 Minuten ohne Umsteigen. „Das ist“, findet Guido Rahn, „eine gute, schnelle Anbindung.“ (den)