Bad Vilbel. Zur Eröffnung der Auen-Kunst in Massenheim waren etwa 150 Gäste gekommen. Die von Ortsvorsteher Jockel Schatz organisierte Vernissage am Erlenbach wurde zur unterhaltsamen Feier mit Picknick im Grünen. Die sechs Künstler, die ihre Werke ausstellen, waren zum Römerbrunnen gekommen, ebenso die Firmen, die das Projekt unterstützen.
Die Skulpturen wurden gut aufgenommen, Knut Beyers „Lebensmobile“, bestehend aus neun beschrifteten Holzstelen, ebenso wie Chris Kirchers langbeinige „Hühner-Sisters“ (es sind eineiige Zwillinge) oder „Pangäa’s Gestirne“ von Axel Gallun.
Ralf Schülein von der Galerie Vilbel-Art stellte dem Publikum Künstler und Werke vor. Der Schirmherr des Projekts, Kulturamtsleiter Claus Kunzmann, zeigte sich von der Professionalität beeindruckt. Kultur sei ein Merkmal von Bad Vilbel, sagte Kunzmann. Leider komme die bildende Kunst manchmal noch zu kurz. „Dies ändert sich aber gerade nachhaltig.“ Kunst im öffentlichen Raum könne zum Nachdenken bewegen und Identifikationsmöglichkeiten schaffen.
Glückliche Wendung einer bösen Geschichte: Eine Woche, nachdem Vandalen sie zerstört hatten, ist die Skulptur Schnee-Eule wieder an den Erlenbach zurückgekehrt. Eine Kindergruppe von der Massenheimer evangelischen integrativen Kindertagesstätte freute sich an der wieder in makellosem weißen Marmor strahlenden Figur. Die Kita-Kinder sahen auch, wie ein Jura-Kalkstein sich allmählich zu einem Frauentorso verwandelt hat. Der Künstler Clemens Strugalla werkelt derzeit donnerstags bis samstags daran.
Der Schöpfer der Schnee-Eule, der Friedrichsdorfer Bildhauer und Steinmetz Klaus Pfeiffer, hat die von ihrem Sockel geschlagene Eule restauriert. Durch den Sturz auf die Treppenstufen des Römerbrunnens waren ein Auge und der Schnabel der Figur zerstört. Es sei ihm jedoch gelungen, den Schaden zu beseitigen, ohne dass die Skulptur viel von ihrer Substanz verloren habe.
„Erst habe ich mich fürchterlich geärgert“, erinnert sich Pfeiffer. Doch zwei, drei Tage später habe er es sich anders überlegt, denn „die Kinder haben so viel Spaß daran gehabt“. Der Bildhauer betont: „Ich will nicht aufgeben, nur wegen ein paar Knallköpfen.“
Die Skulpturen in der Massenheimer Erlenbachaue sollen jährlich ausgetauscht und mit einem Fest vorgestellt werden. Für 2008 sei überdies auch ein Symposium geplant, an dem sich fünf bis sechs Bildhauer beteiligen sollen – eine Initiative des Kulturamtes und der Galerie Schülein, sagte Ortsvorsteher Schatz. (dd/bep)