Zu den Berichten über mit Werbeschilder zugestellte Gehsteige erreichte uns unter anderem nachfolgender Leserbrief:
In jüngster Zeit hat die Kritik an den schwierigen Verkehrsverhältnissen in der Frankfurter Straße zugenommen – zu Recht. Vor allem auf den Bürgersteigen sind Unfälle vorprogrammiert. Als in den 90er Jahren die Frankfurter Straße neu konzipiert wurde, wurden die Bürgersteige aufgehoben, den Bürgern aber durch Poller eine Schutzzone eingeräumt. Sicherlich ein vernünftiger Kompromiss. Doch inzwischen wurde diese Schutzzone von den dahinter existierenden Geschäften als offene Kundenzone ausgebaut. Bisweilen können junge Mütter und ältere Großmütter mit ihren Kinderwagen nicht mehr an den Stühlen und Tischen der „Straßencafés“ vorbei, sie müssen auf die Straße ausweichen. Ebenso ärgerlich sind die sich unauffällig vermehrenden Informationsschilder, die auf den einstigen Bürgersteigen aufgestellt werden und inzwischen nicht mehr zu übersehen sind und wie Buhnen in Flüssen die Fließgeschwindigkeit des Fußgängerverkehrs verlangsamen.
Wäre nicht allen geholfen, wenn die Fußgängerpassagen hinter den Pollern grundsätzlich für Fußgänger frei gehalten würden und die Werbeträger wie einst Zunftzeichen an die Wände der Geschäfte montiert würden, aber in mindestens 2,2 Meter Höhe? Wir Stadtbesucher würden diese Schilder aus gewisser Entfernung sehen können und die Fußgänger könnten da auch gut hin kommen. Vielleicht sollte das Stadtmarketing einen Wettbewerb ausschreiben, wer das künstlerisch wertvollste oder ansprechendste Schild entwickelt. Vielleicht könnte auch das Stadtmarketing einen Musterentwurf vorlegen und jenen, die auf diese Idee anspringen, die Planung erleichtern.
Vergessen wir nicht, die Schaufenster hinter den Pollern sind die Werbeflächen unserer Geschäfte, aber so wie es sich jetzt präsentiert verdirbt das Chaos oft genug die Freude am Einkauf in der Frankfurter Straße.
Hans Tuengerthal, Bad Vilbel
LESERBRIEFE stellen nicht die Meinung der Redaktion dar. Kürzungen behalten wir uns vor